„Post Mortem – Tränen aus Blut“
von Mark Roderick
aus dem S.Fischer-Verlag
Taschenbuch mit 512 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Februar 2016
Teil einer Serie: 1. Teil der "Post
Mortem"-Reihe
ISBN-Nr.: 978-3596031429
Preis Buch (12,00€)
Preis E-Book (9,99€)
Inhalt:
„Komm nach Hause... Und räche
dich an denen, die uns getötet haben.“
Eine Familie verschwindet spurlos. Ein
Mann stirbt durch zwei Schüsse. Er war Reporter, einer großen Sache
auf der Spur. Zwei letzte Nachrichten sendet er: eine an seinen
Bruder Avram Kuyper, einen eiskalten Profi-Killer, und eine an Emilia
Ness, eine unbestechliche Interpol-Agentin. Avram soll ihn und seine
Familie rächen, Emilia den Fall vor Gericht bringen. Beide sehen das
Horror-Video, das ihnen jemand zuspielt. Beide blicken direkt in den
Schlund der Hölle.
Meine Meinung:
Aufmerksam auf dieses Buch bin ich
durch den „Stuttgarter Bücher- und Blubberstammtisch“geworden,
den die liebe Bloggerin Anka von „Ankas Geblubber“ ins Leben
gerufen hat. Ende April 2016 war wieder so ein Treffen, wo ich dabei
war. Und als Autorengast war unter anderen auch Mark Roderick
gewesen. So konnte ich nicht anders und musste mir unbedingt den
ersten Teil der Thriller-Reihe „Post Mortem“ kaufen.
Allein das Cover ist schon sehr
ansprechend. An sich ist es eher neutral gehalten, mit einem
silbergrauen Hintergrund, wo sich kleine und große Wassertropfen
drauf befinden. Dabei merkt man, wenn man das Buch in den Händen
hält oder mit der flachen Hand drüber streicht, dass sich jede
einzelner Tropfen hervor hebt. Titel und Autor heben sich optisch mit
einer schwarzen Schrift ab, wobei der Reihenname „Post Mortem“
noch etwas größer und mit leichten blutigen Hintergrund mehr ins
Auge fällt.
Als Haupttitel, und somit auch
als Reihentitel, stehen die 2 Wörter „Post Mortem“, was auf
deutsch übersetzt „Nach dem Tod“ heißt. So kann man sich schon
gleich darauf einstellen, dass es dabei um einen Thriller handelt,
der nach einem Mord anfängt. Für seinen ersten Band der Reihe steht
der Untertitel „Tränen aus Blut“. Am Anfang konnte ich
nicht wirklich viel damit anfangen. Auch während des Lesens, war mir
einfach nicht wirklich klar, warum sich Mark Roderick gerade für
diesen Untertitel entschieden hat. Doch nach etwas längeren
Überlegen, oder ich interpretiere einfach zu viel in diese
Geschichte hinein, dachte ich mir folgendes: Tränen aus Blut ist
keine Art, wie seine Opfer sterben müssen. Also nichts mit
chemischen Substanzen, die die Opfer ins Gesicht, bzw. in die Augen
bekommen und somit blutige Tränen weinen. Sondern es steht
symbolisch für die bestialischen Videos da, wo der Täter seine
Opfer foltert. Und man aus innerlichen Entsetzen und Trauer so etwas
wie „Tränen aus Blut“ weint, besonders für die Angehörigen der
Opfer. Aber auf diese Erkenntnis bin ich leider erst am Ende des
Thrillers gekommen und weiß nicht, ob meine Gedankenzüge dort
richtig liegen.
Die Geschichte an sich besteht aus
relativ kurzen bis mittellangen Kapiteln, die jeweils durch
die beiden Hauptprotagonisten abwechseln. Da wäre es einmal
aus der Sicht der Interpol-Agentin Emilia Ness, die nicht wirklich
versteht, warum sie zu einem harmlosen Mordfall gerufen wurde. Und
dann aus der Sicht von Avram Kuyper, wobei es sich dabei um den
Bruder vom Opfer handelt.
Beide Charaktere werden am Anfang erst
einmal vorgestellt, in seiner jeweiligen Situation zum Mord. Wobei
mir sofort Emilia Ness sympathisch war. Denn Mark Roderick beschreibt
sie nicht nur als Interpol-Agentin, sondern auch als sehr
beschäftigte Mutter, die um jedes freie Wochenenden mit ihrer
Tochter kämpft. Aber auch als allg. liebevolle Frau, die sich nach
Nähe und Geborgenheit sehnt, wobei sie manchmal einfach typische
menschliche Fehler macht, die einen selbst passieren können. Bei
Avram Kuyper hab ich mir recht schwer getan. Würde man nicht den
kurzen Inhalt auf der Rückseite des Buches lesen, wüsste man nicht,
womit er sein Geld verdient. Nirgendwo hat der Autor darüber
geschrieben, dass er ein Profi-Killer ist. Sondern stattdessen immer
nur kleine Textabschnitte, wo drinnen steht, wie er sich
konzentrieren muss, da er solche Situationen schon bereits kennt,
oder dass er nichts riskieren darf, damit niemand über ihn und
seiner Arbeit bescheid weiß. Mark Roderick lässt den Leser, was dem
Charakter Avram Kuyper angeht, sehr im Dunkeln. Am Ende des Buches
hab ich auch genau verstanden, warum er dieses so tat. Jedoch finde
ich, dass es einem am Anfang sehr verwirrt, wenn nicht sogar leicht
wütend macht. Aus der Angst, man hätte irgendwie einen Abschnitt
vergessen, der um Avram Kuyper geht.
Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist die
fehlende Spannung. Der Prolog und der darauf gleich
anschließende Mord sorgen für viel Spannung, die leider im Laufe
der Geschichte immer mehr nachlässt. Am Anfang war ich „Feuer und
Flamme“ für dieses Buch und hab mich immer nach mehr gesehnt,
welches eben nicht erfüllt wurde. Ich denke, dass es daran liegt,
dass es ziemlich viele Ortswechsel der Geschehnisse gibt, wobei der
Autor erst selber wieder viel um alles drum herum erzählt. Wobei ich
die gutgeschriebenen Ortschaften und Szenen wirklich klasse finde.
Ich hab mich dabei so gefühlt, als wäre ich selbst dort. Doch für
alle Liebe fürs Detail und die Sprunghaftigkeit, hat er meine eigene
Spannung dadurch kaputt gemacht. Erst wieder zum Ende hin konnte Mark
Roderick diese Spannung, die schon am Anfang des Buches da war,
wieder aufbauen. Somit finde ich es etwas Schade, denn ein Thriller
sollte eine konstante Spannung habe und beibehalten.
Mein Fazit:
„Post Mortem – Tränen aus Blut“
von Mark Roderick ist der Auftakt einer Thriller-Reihe. Gerade in
diesem ersten Band geht es um bestialische Morde mit 2 sympathischen
Charakteren, die hinter dem Mörder her sind. Für richtige
Thriller-Fans ist dieses Buch eine kleine Abwechslung in eine andere
Sichtweise. Für Leser, die sich noch nie wirklich an einem Thriller
ran getraut haben, ein idealer Einstieg. Denn in diesem Buch geht es
nicht um das reine Morden, sondern um die Entwicklungen, die danach
passieren. Wie Familienmitglieder eines Opfers umgehen und wie die
Polizei ermittelt. Ich würde somit eher sagen, dass es ein kleiner
Mix aus Krimi und Thriller ist.
Hi :D
AntwortenLöschenDu hast einen echt schönen Blog und deine Rezis gefallen mir! :D Ich bin auch ein totaler Thrillerfan und das Buch hatte ich auch schon auf dem Kicker, aber schade, dass die Spannung etwas nachlässt! ;(
Liebe Grüße und ich folge dir mal! :D
Jessi
http://in-buechern-leben.blogspot.de/
Hey,
AntwortenLöschenIch habe die beiden Bücher auch schon gelesen und fand sie beide richtig gut. Ich bin schon sehr auf die weiteren Bände der Bücher gespannt. Ich finde deine Rezensionen und deinen Blog richtig schön. :D
Liebe Grüße
Benedikt