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Sonntag, 11. Februar 2018

[Rezension] "Das Scherbenhaus" von Susanne Kliem


Das Scherbenhaus

von Susanne Kliem

aus dem Verlag: carl's books

Genre: Psychothriller


Taschenbuch mit 336 Seiten
Deutsche Erstausgabe: März 2017

ISBN-Nr.: 978-3570585665
Preis Buch 14,99€
Preis E-Book 9,99

Inhalt:
Jedes Haus bringt Geheimnisse. Doch in diesem lauert der Tod.
Carla erhält seit Monaten anonyme Drohbriefe und wird von Angstattacken geplagt. Als sich die Chance ergibt, in ein hochmodernes Wohnhaus nach Berlin zu ziehen, freut sie sich auf den Neuanfang. In ihrem perfekt abgesicherten Smart Home und der engen Hausgemeinschaft fühlt sie sich beschützt. Doch dann gibt es immer mehr alarmierende Vorfälle, und Carla ahnt, dass der Feind gar nicht von außen kommt. Er ist schon längst bei ihr...


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Meine Meinung:
Ich muss euch gestehen, dass ich diesem Psychothriller erst beim 2. Anlauf beendet und auch verstanden habe. Bereits im letzten Sommer hab ich mit „Das Scherbenhaus“ angefangen, aber gleich gemerkt, dass ich nicht so wirklich in die Geschichte abtauchen konnte. Da ich jedoch den Inhalt so ansprechend fand, wollte ich dem Buch gerne nochmal eine Chance geben, und das am besten, wenn ich auch mehr das Feeling für Thriller verspüre (also nun im Winter). Ich muss gestehen, obwohl ich den Anfang noch sehr gut in Erinnerung hatte, hat mir dieser Psychothriller richtig gut gefallen. Aber fangen wir mal von vorne an:

Bereits das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich neugierig gemacht, was sich wohl dahinter verbirgt. Es ist im allgemein etwas düster gehalten und man sieht fast nur eine große Fensterfront. Da ich selber sehr gerne Wohnungen mit großen oder vielen Fenster liebe, um eben mehr Licht einzufangen, hatte ich mir selbst überlegt, was es nun auf sich hat, dass es trotzdem so düster wirkt. Sind es wirklich nur die dunklen Wolken am Himmel, die man bei genaueren Hinsehen erkennt? Jedoch sieht man auch eine weiße Wand, sowie ein weißes Sofa, welches trotzdem keine Helligkeit ins Bild bringt. Als ich dann mit dem Lesen diesen Psychothriller angefangen habe, hatte ich mir so manche Idee dazu ausgedacht: In erster Linie dreht es sich ja um dieses hochmoderne Wohnhaus, wie die Autorin selber mit einer Glasfront beschreibt. Jedoch kommt mir dieser Gedanke auch etwas befremdlich vor. Andere Menschen können somit hineinsehen und beobachten, was man dort so treibt. Und irgendwie fand ich dann die Vorstellung etwas skurril, dass unsere Protagonistin Carla, die Drohbriefe erhält und unter starken Angstattacken leidet, bis hin zum Verfolgungswahn, sich dort wohl fühlen sollte. Jedoch hat Carla es ja gut geschafft, aber auch gemerkt, dass eben hinter dieser großen Glasfront, wo alles so perfekt und abgesichert scheint, auch düster und mystisch ist. Und genau dieser Grund passt somit sehr gut zum Cover. Es zeigt den eigentlich Handlungsort, wird hinten im Inhalt als ein sicheres Zuhause beschrieben, doch statt es in hellen Farben zu leuchten, drückt er trotzdem eine Dunkelheit aus, der gut zu einem Psychothriller passt.

Für mein empfinden passt der Titel auch recht gut, obwohl ich recht lange Überlegen musste, was es mit dem Wort „Scherben“ in diesem Titel auf sich hat. Als erstes dachte ich eher an einem Titel wie „Das Glashaus“. Nicht nur, weil es eben ausschließlich in dem gläsernen Wohnhaus „Save Heaven“ abspielt, sondern mein erster Gedanke nach dem Lesen galt auch dem Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“ Aber wiederum bedeuten Scherben auch eine Art zerstörter Zustand. Und wenn man sich überlegt, dass Carlas Welt mit den Stalker sehr zerbrochen ist und sie sich Zuhause oder auf ihrer Arbeit wohl fühlt, kommt man der Sache schon näher. Auch später in der Wohngemeinschaft „Save Heaven“ in Berlin merkt man, dass der Schein sehr trügt und nicht alles so rosig ist, wie die Bewohner es einem Vorspielen. Und somit dachte ich mir, in einem Haus, welches viel aus Glasfronten besteht, wohnen Menschen, deren eigenes Leben sich auf Rückschläge bezieht, passt „Das Scherbenhaus“ richtig gut.

Die Autorin Susanne Kliem hat für einen Psychothriller einen sehr einfachen und leichten Schreibstil gewählt. Wobei sie mit teilweise kurzen Sätzen, sowie Absätze und Kapitel den Leser auf einen schnellen Weg ins Geschehen bringt. Gleich im ersten Kapitel hatte sie mich neugierig gemacht, was nun hinter dieser ängstlichen Carla steckt, die sich nicht mal traut, alleine die eigene Haustür zu verlassen, und eine Freundin ihre Post öffnen muss. Sie baut die Spannung langsam und konstant auf, wobei sie ab und zu auch etwas mit dem Leser spielt, in dem sie mit einem neuen Kapitel von einer anderen Sichtweise weiterschreibt. So kommt der Leser nicht so schnell auf das kleine Geheimnis, welches sie in dieser Geschichte eingebaut hat.

Susanne Kliem erzählt uns die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Carla, die selbst nicht ein ganz einfacher, durchschaubarer Charakter ist. An manchen Stellen hatte ich mir gedacht, wieso sie gerade in bestimmten Situation so handeln musste, und an anderen Stellen habe ich richtig mitgefiebert. Da ich selbst einmal unter einem „leichten“ Stalking-Fall litt, konnte ich mich auch sehr gut in die Gefühlswelt von Carla versetzen. Die ewige Angst, hinter jeden Mauervorsprung könnte der Stalker lauern, ist somit nicht so weit her geholt. Selbst ich bin indirekt in eine andere Stadt geflüchtet und hab gehofft, dass es dadurch nun besser wird. Was ich selbst etwas schade finde, dass Carla in Berlin ihre Angstgefühle überhaupt nicht mehr spürt und gleich ein neues Leben anfängt. Sie machte sich zwar schon ab und zu Gedanken dazu, ob der Stalker sie hier finden würde, aber es gleich mit dem Satz „Hier kennt mich ja keiner“ wieder vertan. Ich selbst hatte es nicht so schnell im Griff und somit kam mir dieser Aspekt doch ein wenig unglaubwürdig vor. Doch sollte das bei manchen Menschen, die unter Stalking leiden, so schnell gehen, widerspreche ich sofort meine Behauptung, und ihr habt meinen vollsten Respekt dafür.

Aber auch die Bewohner vom „Save Heaven“ geben Carla das Gefühl von Sicherheit. Ich selbst kenne meine Mitbewohner von meinem Wohnhaus nicht und manchmal wünschte ich mir, diese Höflichkeit und Nettigkeit, wie die Bewohner auf neue Mieter und Situationen eingehen, auch hier zu finden. Durch die Mitbewohner lernen wir hauptsächlich 2 Männer näher und genauer kennen, die Carla in den mystischen Situationen zur Seite stehen und ihr Mut und Sicherheit geben. Das wäre einmal der ältere Herr Milan Wagner, der in der Wohnung gegenüber wohnt. Er begrüßte sie gleich ganz herzlich im neuen Haus und veranstaltete sogar für sie eine große Willkommensparty. Aber auch im Lauf der Geschichte war Milan immer irgendwie mit dabei gewesen. Denn er spiegelte das Herz der Gemeinschaft wieder. Zutraulich und freundlich, und hat für jeden ein offenes Ohr. Diese Eigenschaften sind nicht so weit hergeholt. Milan ist im Rentneralter, alleinstehend und durch einen Unfall an einem Gehstock gebunden. Er hat niemanden im direkten Umfeld, mit dem er sich austauschen kann und sucht somit diese Nähe in der Wohngemeinschaft.
Außerdem lernt der Leser den Charakter Christian kennen, ein berühmter, aufstrebender, sowie attraktiven Künstler. Carla verliebte sich sofort in diesem Charakter, aber wusste nicht genau, wie sie mit diesem Gefühl umgehen soll, da sich Christian bereits in einer Beziehung befand. Sie versuchte ihn nur als einen sehr netten Nachbarn einzuordnen, versuchte jedoch trotzdem mehr von seinem Leben zu erfahren. Auch hier spiegelt sich die Realität mit der Geschichte wieder. Denn unter uns Frauen können wir ruhig gerne zugeben, dass es immer und überall attraktive Männer gibt, die uns ins Staunen bringen. Auch wenn dieser Mann, oder wir selbst in einer Beziehung sind, gibt es trotzdem eine gewisse Anziehungskraft und man möchte so viel wie möglich von diesen Menschen erfahren und somit in seinem Leben treten.
Aber auch die anderen Bewohner, auch wenn diese nur kurzzeitig auftauchen, sind sehr gute Charaktere. Sei es die Familie, wo die Beziehung von den Eheleuten in Frage gestellt wird, oder die Teenagerphase eines jungen Mädchens mit ihren jugendlichen Problemen. Als Leser kann man sich sehr gut und vor allem auch schnell in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und somit verstehen, wieso sich Carla im „Save Heaven“ so wohl gefühlt hat. Jedoch merkt Carla schnell, dass nicht jeder Mensch so perfekt ist, wie er vorgibt, und jeder ein düsteres Geheimnis mit sich bringt.

Mein Fazit:
„Das Scherbenhaus“ von Susanne Kliem ist ein Psychothriller, der auch viel zum Nachdenken anregt. Traut man seinen Mitbewohnern in einem Wohnkomplex wirklich so sehr, dass sie ein Teil des eigenen Lebens werden? Mit ihrem schönen und leichten Schreibstil, den kurzen Abschnitten, bringt sie den Leser schnell ins Geschehen hinein. Doch durch immer wieder anderen, mystischen Ereignissen verwirrt sie auch den Leser, so dass man noch lange nach der passende Lösung sucht. Für mich persönlich ein gelungener Psychothriller, der ideal nun für die kalte Jahreszeit ist. Denn wieso sollte immer alles hell sein, wenn der Winter so düster wirkt.

Samstag, 12. August 2017

[Rezension] "Young Sherlock Holmes - Der Tod liegt in der Luft" von Andrew Lane (Band 1)


Young Sherlock Holmes

Der Tod liegt in der Luft

von Andrew Lane

aus dem S. Fischer-Verlag – FJB


Genre: Jugendroman
Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Taschenbuch mit 416 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Februar 2012

ISBN-Nr.: 978-3596193004
Preis Buch (9,99€)
Preis E-Book (9,99€)


Inhalt:
Der junge Sherlock Holmes soll seine Sommerferien auf dem Land verbringen – bei Tante Anna in Farnham. Stundenlang dauert die Reise und nichts als Gerstenfelder weit und breit. Noch öde geht es ja wohl kaum, Sherlock ist stocksauer. Doch dann kommt alles ganz anders, und plötzlich ist er mittendrin in seinem ersten Fall. Mysteriöse Todesfälle, prügelnde Muskelprotze und ein böser Baron – das erste Abenteuer des jungen Meisterdetektivs beginnt.


Meine Meinung:
Aufmerksam auf Sherlock Holmes bin ich durch die Mini-TV-Serie „Sherlock“ geworden, wo die beiden Schauspieler Benedict Cumberbatch (Sherlock Holmes) und Martin Freeman (Dr. Watson) ermitteln. Was mir besonders gut an dieser Serie gefiel, war das Ermitteln in der heutigen Zeit, jedoch ohne Verlust des gewissen britischen Humors und Sherlocks Eigenarten. Dennoch fragte ich mich immer wieder, wie es nun alles mit Sherlock Holmes angefangen hat. Wie ist er wirklich zum Ermitteln und somit zu seinem Titel „der Meisterdetektiv von London“ gekommen? Ich muss gestehen, dass ich die Erstwerke vom Autor Arthur Conan Doyle nicht kenne, sowie die weiteren Werke mit Sherlock Holmes durch verschiedene Autoren. Denn die fiktive Figur des Detektiv Sherlock Holmes ist durch seinen Erfolg in mehreren Romanen, sowie Filmen dargestellt. Meine Aufmerksamkeit hat sich dann auf die Jugendbuchreihe „Young Sherlock Holmes“ vom Autor Andrew Lane gezogen. Allein der kurze Inhalt auf der Rückseite versprach mir die Antworten zu finden, die ich gegenüber Sherlock Holmes hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht und hab nun ein besseres Bild von meinem Lieblingsdetektiv.

Wenn man den 1. Band „Young Sherlock Holmes – Der Tod liegt in der Luft“ in den Händen hält, merkt man gleich, dass es sich um den Meisterdetektiv handeln muss. Im Hintergrund sieht man den Big Ben mit einem Teil des Palace of Westminster. Und im Vordergrund befindet sich der jüngere Sherlock Holmes, der mit einem Schwert zum Angriff oder zur Abwehr bereit steht. Doch leider merkt man gleich beim Lesen der Inhaltsangabe, dass dieses Cover täuscht. Denn die richtige Geschichte zum Roman spielt in fernen Farnham, wo seine Verwandtschaft lebt. In der ganzen Geschichte spielt leider nur ein Teil davon in London, das ich persönlich sehr schade finde und somit auch das Cover unpassend ist. Denn man kennt Sherlock Holmes, wie er in London ermittelt. Das ist in unter anderen eine Art seines „Merkmal“ und dieses wurde leider fürs Cover benutzt. Jedoch die Abbildung von Sherlock Holmes passt sehr gut. In Laufe der Geschichte lernt man immer mehr vom jungen Holmes kennen, und auch, wie er immer mehr in Schwierigkeiten gerät. Es gibt sogar eine Szene im Roman, wo er mit diesem Schwert gegen seinen Gegner kämpft und da hatte ich gleich diese Abbildung vor Augen. Das schöne dabei ist auch, dass man nur rein grob Sherlock Holmes sieht und Feinheiten, was z.B. sein Gesicht angeht, weg gelassen wurde. Dadurch, dass die Romanfigur schon mehrere Male durch andere Schriftsteller, sowie Schauspielern verkörpert wurde, bleibt es in diesem Fall dem Leser selbst überlassen, wie er sich den Charakter bildlich vorstellt.

Auch der Titel, sowie der Untertitel passen hervorragend zum Buch. In diese Jugendbuchreihe geht es um den jüngeren Sherlock Holmes, der wohl in dem Alter von 14 Jahren ist und noch auf einer Jungenschule geht. Somit kommen keine Verwechslungen mit den erfahrenden, älteren Meisterdetektiv auf. Auch der Untertitel „Der Tod liegt in der Luft“ ist zwar am Anfang etwas verwirrend, doch schon gleich am Anfang des Romans wird dem Leser bewusst, worum es sich dabei vielleicht handeln könnte, ohne genaueres zu verraten. Denn es wird gleich im Prolog beschrieben, wie eine mystische und dunkle Wolke durch ein Fenster flieht, wo gerade jemand um sein Leben geschrien hat. Nach und nach im Verlauf der Geschichte wird dann Aufgedeckt, womit man es zu tun hat.

Dabei ist die Spannung in diesem Fall auch sehr gut aufgebaut. Als erwachsender Leser muss man bitte daran denken, dass es sich hierbei um einen Jugendroman handelt und somit die tiefere Spannung eines Krimis oder Thrillers hier nicht zu finden ist. Sie wird jedoch gleich am Anfang an aufgebaut, wo Matty den ersten Mord durch einen blöden Zufall miterlebt. Es gibt zwar immer wieder Phasen in den Roman, wo sich die Erzählung etwas in die Länge zieht, jedoch verliert Andrew Lane nie den Hauptfaden zur Geschichte und baut so die Spannung konstant auf. Dabei beschreibt er nicht nur, in welchen Situationen unsere Charaktere sich gerade befinden, sondern schreibt auch sehr bildgerecht die Umgebung. Ein England, welches im Zeitraum in den 1860er Jahren spielen könnte. In dieser Zeit reisten die Menschen noch mit Kutschen von einem Ort zum Anderen, statt Handy oder Emails gab es noch die alte schriftliche Postzustellung, wo man die Briefe noch mit einem Wachssiegel versiegelte, oder falls die Nachricht eilig war, wurde eine Telegramm gestellt. Und genau diese ganzen Details hat der Autor so gut mit in die Geschichte hinein gebracht, dass man als Leser selbst das Gefühl hat, im damaligen England zu leben. Was mich jedoch etwas störte, waren die sehr langen Kapitel. Man konnte zwar auch so sehr gut das Buch zur Seite legen und die Geschichte daraufhin weiter verfolgen. Doch an manchen Abschnitte fragte ich mich selbst, warum der Autor nur einen Absatz gemacht hat und nicht gleich ein neues Kapitel begonnen hat. So passiert in einem Kapitel sehr viele unterschiedliche Ereignisse, manchmal auch auf darauffolgenden Tageszeiten.

Die Charaktereigenschaften von Sherlock Holmes sind sehr identisch mit den älteren Holmes, den ich aus der Mini-TV-Serie kenne. Der leichte Stursinn, die schnelle Auffassungsgabe, die unermüdliche Neugierde, sowie die Liebe zu rothaarigen Mädchen. In manchen Situationen musste ich regelrecht schmunzeln, wie so manche Eigenart von Sherlock zu Leben erweckt wurde und im Laufe seines Leben beibehalten wurde. Bzw., wie der Autor Andrew Lane es geschafft hat, die Charakterzüge vom älteres Sherlock auf den Jüngeren zu projizieren.
Auch sein älterer Bruder Mycroft wird in diesem Roman erwähnt und spielt unterschwellig eine gewisse „größere“ Rolle. Schon gleich im ersten Absatz, wo Mycroft auftaucht, musste ich regelrecht lachen. Denn diese typische Redensart von ihm, mit einem leichten Anteil von Überheblichkeit und Besserwisserisch kenne ich nur zu gut aus der Serie. Somit hat sich dieser Mycroft gleich ein Platz in meinem Herzen gesichert, und dabei hatte ich gleich den Schauspieler Mark Gatiss vor Augen gehabt. Er spielt zwar selbst im Roman kaum mit, doch es ist eine wichtige Kontaktperson für Sherlock, die ihm innerlich immer wieder Halt gibt.
Etwas traurig war ich, dass leider mein persönlicher Lieblingscharakter Dr. Watson nicht vorkam. Aber durch die Serie wusste ich, dass sie sich eben erst im erwachsenden Alter kennenlernen, wo Dr. Watson durch eine Kriegsverletzung zurück nach London kommt und somit sein Weg zu Sherlock findet. Doch in dieser Jugendbuchreihe ermittelt Sherlock nicht alleine. Es gibt dabei 2 wichtige Nebencharakter, die Sherlock an der Seite stehen. Als seinen „treuen Begleiter“ steht im der Waise und Alleingänger Matthew Arnatt (kurz Matty genannt) zur Seite. Er entdeckt auch den ersten Mordfall und durch einen kleinen Zufall findet er das Vertrauen zu Sherlock und somit beginnt die Jagd nach der Wahrheit. Außerdem steht Sherlock der Lehrer Amyus Crowe zur Seite, der ihm die entsprechenden Schlussfolgerungen beibringt und somit wohl auch seine Leidenschaft zum Ermitteln verschafft.
Auch der „Bösewicht“ hatte seine typischen Charakterzüge, wie ich sie bisher bei den Gegner von Sherlock aus der Serie kenne. Und dabei hat Andrew Lane es auch geschafft, dass dieser Charakter bis zum Schluss geheimnisvoll bleibt. Man erfährt zwar so nach und nach, wer es ist und warum er diese Tat vollzog, jedoch bleibt er weiterhin im Dunkeln verborgen.
Etwas verwirrend fand ich es, dass in diesem Roman sogar sehr kurz seine Schwester erwähnt wird. Zwar nicht wirklich ins Detail genau, jedoch muss ich nun gestehen, dass ich erst ab der 4. Staffel der Mini-TV-Serie davon erfuhr, dass Sherlock und Mycroft eine Schwester haben. Aber zum Glück hat sich Andrew Lane mit den Details der Schwester noch sehr zurück gehalten und somit hoffe ich, dass ich sie bald in den nächsten Bänden vielleicht besser kennen lernen werde.


Mein Fazit:
Wer den Meisterdetektiv von London, Sherlock Holmes, in irgendeiner Art kennt, wird sich in die jüngere Ausgabe von ihm in der Jugendbuchreihe „Young Sherlock Holmes“ verlieben. Andrew Lane hat es geschafft, einen jungen Sherlock zu erfinden, der trotzdem seine Eigenarten besitzt und dadurch zum Ermitteln kommt. Mit seiner Spannung um die Mordfälle von Farnham, und die dadurch entstehenden Komplikationen von Sherlocks Leben, schafft er es bis zum Ende den Leser zu fesseln. Man fiebert regelrecht mit und man möchte nun unbedingt wissen, wie es nun in den folgenden Bänder mit Sherlock weitergeht. Ich selbst freue mich, auf ein weiteres Abenteuer des jungen Sherlock Holmes.

Donnerstag, 15. Juni 2017

.:Rezension:. "Die Schule der Nacht" von Ann A. McDonald

Die Schule der Nacht

von Ann A. McDonald

aus dem Penhaligon-Verlag


Hardcover mit 448 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Mai 2017

ISBN-Nr.: 978-3764531775
Preis Buch (19,99€)
Preis E-Book (15,99€)

Klappentext:
„Du kannst dich nicht für immer vor der Wahrheit verstecken. Bitte komm zurück, und bring alles zu einem guten Ende.“ Diese Nachricht erhält die Amerikanerin Cassandra Blackwell in einem mysteriösen Päckchen, zusammen mit einem alten Foto ihrer verstorbenen Mutter, die in die schwarze Robe der Oxford University gekleidet ist. Kurzerhand beschließt sie, nach England zu reisen, um mehr über die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren. Sie entdeckt eine Welt voller Traditionen und Privilegien und merkt schnell, dass hier eine dunkle Macht am Werk ist – verbunden mit einer geheimen Gesellschaft, die sich Die Schule der Nacht nennt...

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Meine Meinung:
Wer „Die Schule der Nacht“ von Ann A. McDonald in den Händen hält, wird genauso gefesselt vom Cover sein, wie ich es war. Überwiegend sieht man zwar einen dunklen, mit Wolken behangenen Himmel, der das mystische vom Titel vermittelt. Im unteren Bereich sieht man ein Anwesen, was hier wohl ein Gebäude der Oxford University sein sollte. Da ich selbst nie dort war, kann ich es euch schlecht sagen, ob es sich dort wirklich befindet. Umgeben ist dieses Anwesen von einem silbernen Zaun, dessen Farbe und Stil auch dem Titel gleicht. Zusammen mit ein paar Blättern und Blüten wirkt dieses Cover richtig magisch auf einen und zieht schon vorher seine Leser in den Bann. Wenn man dann noch den kurzen Klappentext durchliest, fragt man sich, was wohl auf diesen Anwesen von der Oxford University so mystisches passieren kann. Dieses Cover könnte nicht besser passen.

Auch der Titel ist hervorragend gewählt. Schon im Klappentext wird verraten, dass dort auf Traditionen und Privilegien geachtet wird. Denn wer kennt es nicht, sei es aus anderen Romanen oder Fernsehfilmen: Jedes College in den USA und/oder Großbritannien haben Studentenverbindungen. Zum Teil mystisch, wo man richtige Mutproben machen muss, oder eben nur ganz „normale“ Verbindungen, die mit dem Bereich zu tun haben, den man studiert. Und in diesem Roman geht es um eine Verbindung, die sich „Die Schule der Nacht“ nennt. Denn Cassandra versucht die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter aufzudecken und stößt bei ihren Recherchen immer wieder darauf.

Die Geschichte wird mit einem leichten Schreibstiel aus der Sicht von Cassie (Kurzform für Cassandra) erzählt. Wie sie überhaupt nach Oxford kam und was sie dort erlebte. Dabei wird sehr auf diesen Charakter drauf eingegangen. Sei es die Gefühle, die sie spürt, wo sie das unheimliche Päckchen für ihre verstorbene Mutter erhält, oder die ersten Eindrücke auf dem College, wo alles für sie fremd wirkt. Sogar mit ihren neuen Bekanntschaften und somit daraus werdenden Freundschaften vermittelt die Autorin dem Leser das Gefühl, als ob er selbst Cassie wäre. Dazu kommen auch sehr gut beschriebene Ortschaften mit ins Spiel. Ich selbst hatte dann das Gefühl, wenn z.B. Cassie ihre bestimmte Route joggen ging, dass ich diese selbst gelaufen wäre. Aber das liegt wohl auch daran, dass die Autorin Ann A. McDonald selbst in Oxford studierte und somit diese Ortschaft sehr gut kennt und diese Erkenntnis gut vermittelt.
Aber auch die anderen Charaktere, sei es Cassie's Mitbewohnerin, oder die reichen Mädels und Jungs, der Polizist oder ihr Bekannter aus der Bücherei... Alle Charaktere spielen ihre Rolle, auch wenn es doch am Anfang etwas verwirrend war. Denn erst im Laufe der Zeit bekommt man den genaueren Hintergrund dieser Nebencharaktere mit. Was mich persönlich nicht störte, denn so blieb diese Geschichte mystisch.
Allgemein waren die Kapitel mittellang gehalten, aber durch diese fortfahrende und gut beschriebene Story verliert man als Leser nie richtig den Zusammenhang. Selbst wenn man mal das Buch zur Seite legen musste, konnte man gleich der Geschichte wieder folgen.

Auch die Spannung baute sich von Anfang an immer mehr auf. Natürlich zieht es sich am Anfang etwas, aber man muss ja auch erst die Grundlage einer Erzählung aufbauen. Und so nach und nach stieg die Spannung immer mehr an, bis sie am Ende regelrecht „explodierte“. Man ist so auf Cassie ihre Taten gespannt, dass man regelrecht mitfiebert oder bei Misserfolgen ihr einfach aufmunternde Worte sagen möchte.

Wie ich eben schon oben erwähnt hatte, kennt man aus anderen Romanen oder Fernsehfilmen so einige Verbindungen am College. Natürlich auch mystische, die in der Art eine harte Mutprobe haben. Ich hab mir während des Lesens so einige Gedanken zum Ende gemacht, was wohl noch kommen mag. Jedoch mit diesem Ende hätte ich nicht gerechnet und war auch irgendwie verwirrt. Es ist zwar ein Ende, was mit einer leichten Andeutung vom Klappentext zusammenpassend, aber für mein persönliches Empfinden einfach Fehl am Platz war. Ich kann es euch nicht wirklich erzählen, denn dann verrate ich euch zu viel. Ihr müsst es einfach selbst lesen und vielleicht versteht der ein oder andere Leser das, was ich meine.

Was ich recht schön an diesem Roman finde, dass er nicht sehr mit einer Liebesgeschichte belastend ist. Es ist eher das Gegenteil, da Cassie eher für sich ist und jede Bekanntschaft erst ausschlägt. Doch, entweder hab ich diesen Teil irgendwie überlesen oder vielleicht schon wieder vergessen, aber diese eine Pärchenbildung kann ich mir im Buch mit Cassie nicht erklären. Auf einmal steht in einem Kapitel etwas mit „Schatz“, und fragte mich: Wann sind sie zusammengekommen?! Aber wie gesagt, vielleicht hab ich einen bestimmten Abschnitt im Roman nicht wirklich mitbekommen und somit wäre ich auch für eine kleine Aufklärung von einem anderen Leser dankbar.

Mein Fazit:
Wer einmal in das Collegeleben abtauchen will und sich mit geheimen Verbindungen auseinandersetzen möchte, ist dieser Roman genau richtig. Mit seinem leichten Schreibstil, aber auch mit der steigenden Spannung, fesselt er den Leser sehr. Ich selbst hatte das Gefühl, dass ich an Cassandras Seite stehe und sie bei jedem ihrer Schritte begleitete.

Sonntag, 4. Juni 2017

.:Rezension:. "Portugiesische Rache" von Luis Sellano

Portugiesische Rache

von Luis Sellano

aus dem Heyne-Verlag

(Lissabon-Krimi)

Klappbroschur mit 352 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Mai 2017
Teil einer Reihe: 2. Teil (Portugal-Krimis)

ISBN-Nr.: 978-3453419452
Preis Buch (14,99€)
Preis E-Book (11,99€)

Inhalt:
„Ein Tod in Lissabon“
Nach gefährlichen Abenteuern in Lissabon hat der Expolizist Henrik Falkner sich in die Stadt am Tejo verliebt. Henrik übernimmt das Antiquariat seines Onkels Martin – und damit auch dessen Vermächtnis. Denn Martin hat nicht nur Kuriositäten aller Art, sondern auch Artefakte gesammelt, die in Zusammenhang mit ungelösten Verbrechen stehen. Als ein Mann in der Bar Esquina erstochen wird, ahnt Henrik, dass er in den nächsten Fall geraten ist. Zusammen mit der temperamentvollen Polizistin Helena begibt er sich auf die Spuren des Mörders. Doch dann wird Helenas
Tochter entführt... Es beginnt eine Jagd durch die Gassen von Lissabon.

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„Portugiesische Rache“ von Luis Sellano ist der 2. Teil einer Portugal-/Lissabon-Krimi-Reihe. Und da ich bereits den ersten Teil „Portugiesisches Erbe“ gelesen habe (Rezension), wollte ich nun gerne wissen, wie es mit dem Expolizisten Henrik in Lissabon weiter geht.

Meine Meinung:
Schon beim ersten Blick aufs Cover kommen einen die Erinnerungen an den ersten Teil der Reihe hoch. Man sieht einen Teilabschnitt der schönen und bunten Stadt Lissabon. Ich selbst war noch nie dort, aber durch Filme, Serien und anderen Berichten erkenne ich sofort diese farbenfrohen Gebäude. Es vermittelt einem den Eindruck, als ob man selbst durch die Gassen von Lissabon schlendert. Und genau diesen Eindruck will dieser Krimi einem auch vermitteln. Denn er handelt in vielen unterschiedlichen Ortsteilen von Lissabon. Sein es die kleinen Gassen, einer Kirche oder die Bahnhöfe der Metro. Dieses Cover lädt zu einem kleinen „Krimi-“Urlaub nach Lissabon regelrecht ein. Auch der Titel „Portugiesische Rache“ passt wieder richtig gut zur Geschichte. Da es im ersten Teil um Henriks sein Erbe ging, spielt es dieses Mal eher um einen Mord, der wohl aus Rache geschieht. Und wie sollte es auch anders sein, gerät Henrik mit seinem Antiquariat mit ins Visier der Mörder.

Was ich besonders schön an dieser Krimi-Reihe finde, womit ich leider beim ersten Teil sehr starke Probleme hatte, waren die kleinen Ortsbeschreibungen. In „Portugiesisches Erbe“ erzählte uns Luis Sellano sehr detailgetreu die Umgebungen, wo sich Henrik aufhielt. Ich war selbst noch nie in Lissabon gewesen und somit fand ich alles verwirrend. Ich musste damals zum Teil bestimmte Abschnitte nochmals lesen, um zu verstehen, wo sich diese Situationen nun abspielten. Auch in „Portugiesische Rache“ erzählt uns Luis Sellano sehr schön die Ortschaften von Lissabon. Doch er hat es so gut in die Story hinein verarbeitet, dass ich keine Probleme mit dem Lesen hatte. Ich konnte so recht gut den Geschehnissen folgen und hatte trotzdem auch das Gefühl, dass ich selbst in den Gassen von Lissabon herum spaziere, oder mich in den Cafés dieser Stadt aufhalte.
Es gibt außerdem auch wieder eine Karte von der Stadt im Einband der Klappbroschur, wo man als Leser gerne mal nachschauen kann, wo sich Henrik gerade befindet. Im ersten Teil der Lissabon-Reihe hab ich diese Karte noch oft benutzt, doch nun brauchte ich sie gar nicht mehr. Erst zum Schluss schaute ich sie mir an und versuchte nochmal in Gedanken nachzuverfolgen, wo ihn sein Weg überall hinführte.

Die Spannung in diesem Krimi hat Luis Sellano richtig gut aufgebaut und auch beibehalten. Wie es typisch für einen Krimi ist, passiert auch hier gleich am Anfang ein Mord. Und nur per Zufall als Erstretter gerät Henrik in diesen Fall. Da die Polizei in Lissabon nur leicht der Sache des Mordes nachgeht, ermittelt Henrik als Expolizist auf eigene Faust und erfährt, dass er mit seinem Antiquariat mehr mit dem Fall zu tun hat, als ihm lieb wäre. Und dadurch passieren dann Geschehnissen, die mit seinem Umfeld an liebgewonnenen Leuten zu tun haben. Luis Sellano schafft es dem Leser das Gefühl zu geben, wenn gerade etwas wieder in die richtige Bahn gelenkt wurde, dass das Leben dann nicht normal für Henrik weiterläuft, sondern plötzlich an einer anderen Stelle „zusammenbricht“. Ich war dadurch regelrecht gefesselt von der Geschichte und konnte mit diesen ewigen Spannungsbögen nicht mehr aufhören zu lesen. Man möchte einfach nur noch wissen, wie es nun weiter geht und man hofft endlich auf ein „Happy End“. Aber dieses „Happy End“ kommt einfach nicht.

Und somit kommen wir zu meinem einzigen Kritikpunkt an diesem Krimi:
Das Einzigste, was ich wirklich schade finde, ist das Ende. Ohne groß zu spoilern habe ich das Gefühl, dass dieser Krimi doch kein Ende gefunden hat und somit einen (zu starken) Cliffhänger besitzt. Mich persönlich stört es sehr, wenn ein Buch ein offenes Ende besitzt. Und ich weiß nicht, ob ich überhaupt einen Krimi kenne, wo ein Cliffhänger vorkommt. Klar kommt somit die Neugier auf den 3. Band auf, aber diese Neugier hätte man ja auch am Ende mit einem Anfang eines neues Falles enden können. Ich hatte wirklich am Schluss das Gefühl gehabt, als ob man mitten in einem Krimi den Fernseher ausschaltet. Und das gehört sich einfach nicht!

Mein Fazit:
Wer den ersten Teil dieser Lissabon-Krimi-Reihe gelesen hat, sollte auf jeden Fall mit dem 2. Fall von Henrik in „Portugiesische Rache“ fortfahren. Man erkennt viele Charaktere vom ersten Band wieder, jedoch werden diese auch wiederum neu beschrieben, dass auch Leser, die den ersten Fall nicht kennen, auch ohne Probleme in diesen Krimi abtauchen können. Luis Sellano bringt eine fabelhafte und konstante Spannung auf, jedoch mit einem offenen Ende. Was aber vielleicht manche Leser nicht stören sollte. Für einen kleinen Kurztrip nach Portugal es ist eine schöne Lektüre, vor allem bei verregneten Tagen. Der leichte Schreibstil und die Spannung fesseln den Leser regelrecht.

Freitag, 5. Mai 2017

.:Rezension:. "Tiefe Narbe - Im Kopf des Mörders" von Arno Strobel

Tiefe Narbe

"Im Kopf des Mörders"

von Arno Strobel

aus dem Fischer-Verlag

(Genre: Thriller)

Taschenbuch mit 368 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Januar 2017
Teil einer Serie: 1. Band (Trilogie)

ISBN-Nr.: 978-3596296163
Preis Buch (9,99€)
Preis E-Book (9,99€)

Inhalt:
Max Bischoff ist der Neue bei der Mordkommission in Düsseldorf. Er ist jung und schwört auf morderne Ermittlungsmethoden, was nicht immer auf Gegenliebe bei seinem Partner Horst Böhmer stößt. Sein erster Fall beim KK11 hat es in sich. Auf dem Präsidium taucht ein verwirrter Mann auf, von oben bis unten mit Blut besudelt. Er kann sich an nichts erinnern, die letzte Nacht ist wie aus seinem Gedächtnis gelöscht. Wie sich herausstellt, stammt das Blut auf seiner Kleidung nicht von ihm selbst, sondern von einer Frau, die vor zwei Jahren spurlos verschwand. Die für tot gehalten wird. Ist der Mann, der vor Max Bischoff steht, ihr Mörder? Als kurz darauf eine Leiche am Rheinufer gefunden wird, verstricken Max Bischoff und Horst Böhmer sich immer tiefer im Dicklicht der Ermittlungen, um einen Fall zu lösen, in dem lange nichts zusammenzupassen scheint...

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Ich bin ja ein großer Fan vom Autor Arno Strobel. Mit meinem ersten Psychothriller „Das Rachespiel“ hat er mich regelrecht in seinen Bann gezogen. Auch die Zusammenarbeit der Autorin Ursula Poznanski gefällt mir sehr. Doch nun wagt Arno Strobel etwas Neues: Eine Thriller-Trilogie.

Meine Meinung:
Auch wenn es sich hierbei um einen Thriller, statt einem Psychothriller, handelt, ist Arno Strobel seinem Cover treu geblieben. Ein dunkler Hintergrund, der Titel mit einer helleren Farbe hervorgehoben, und mit einem Abbild von einem Menschen. Wer „Tiefe Narbe – Im Kopf des Mörders“ in den Händen hält und dieses Cover sieht, brauch erst gar nicht zu schauen, wer der Autor ist. Denn für diese Markenzeichen ist er bekannt und sprechen auch für seine guten Psychothriller.

Was jedoch etwas anders ist, ist der Titel. Denn zum ersten Mal findet man einen Untertitel: Im Kopf des Mörders. Das hat mich als erstes sehr neugierig gemacht, denn so etwas sieht man eigentlich nicht bei seinen Werken. Jedoch hat dieser Untertitel seinen Sinn, denn wenn man sich nun genauer über diesen Thriller sich informiert, wird man darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um eine Trilogie handelt. Und wer bisher schon Trilogie oder Reihen gelesen hat, weiß auch, dass es dabei meistens immer Untertitel gibt.
Aber kommen wir nun wieder zu unserem Titel „Tiefe Narbe – Im Kopf des Mörders“. Schon relativ am Anfang kann man sich gut vorstellen, warum man sich für diesen Titel entschieden hat. Denn die Leichen sind unter anderem mit Schnittwunden übersät. Ich selbst hab mir dabei gedacht, dass es damit einen Zusammenhang hat, jedoch verrät uns Arno Strobel am Ende sogar einen kleinen Hinweis, warum er sich für diesen Titel entschieden hat. Und den kann ich euch leider nicht verraten, somit liest es euch selbst.
Mit dem Untertitel „Im Kopf des Mörders“ hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Ich selbst dachte eher, dass man viel mehr aus der Sicht des Mörders sieht. Was aber jedoch nicht wirklich mit der Inhaltsangabe zum Buch passt. Denn es wird im größten Teil wirklich vom jungen Ermittler Max Bischoff erzählt, und es gibt, wie in seinen bisherigen Werken, nur kleine Kapitalansichten aus der Sicht des Mörders. Dem entsprechend finde ich es etwas unpassend, da man sich eben auf etwas einstellt, was leider nicht vorhanden ist.

Wer schon eins von Arno Strobel Werken gelesen hat, weiß ganz genau, dass im Prolog immer etwas aus der Sicht des Mörders oder des Opfers geschrieben wird. Da ist er auch bei diesem Thriller treu geblieben, womit er gleich die Spannung am Anfang aufbaut. Zwar wird ab den 1. Kapitel erst wieder etwas anderes geschehen, jedoch bekommt man immer mehr einen Eindruck, was sich der Prolog mit der Geschichte auf sich hat. Etwas traurig darüber bin ich nur, dass er es dieses Mal nicht richtig geschafft hat, die Spannung aufrecht zu halten. Es gibt dabei leider immer kleine Kapitel, wo es wieder bergab geht. Von der Geschichte her passt es trotzdem gut zusammen und es gibt auch alles einen Sinn. Denn es gibt immer wieder kleine Teile aus dem Privatleben vom Max Bischoff, wodurch eben etwas „Ruhe“ in die Geschichte gebracht wird. Doch diese Ruhe kann trügen. Denn der Schluss hat es in sich und vor allem anders als man es sonst kennt. Ich selbst war schockiert über das Ende und dachte mir, dass kann doch jetzt nicht alles wahr sein. Denn ich möchte nur eins vorweg sagen, ohne zu spoilern: Müssen Bücher immer ein „Happy End“ haben?

Mit den Charakteren bin ich eigentlich recht gut zurecht gekommen. Dadurch, dass es aus der Sicht von Max Bischoff erzählt wird, gewinnt man ihn sehr schnell ins Herz. Womit ich etwas Probleme hatte war der Charakter von Horst Böhmer. Was ich selbst etwas unsympathisch finde, dass er im ganzen Buch immer nur Böhmer genannt wird, und alle anderen Charakteren mit Vornahmen. Er wird eh als etwas ältere Generation beschrieben und mag nicht besonders die neue Technologie. Vielleicht sollte es aus Respekt gegenüber diesem Charakter sein, dass man ihn nur mit Nachnamen erwähnt. Aber wie gesagt, ich hatte damit große Probleme und tat mich manchmal echt schwer, wenn mittendrin in einem Satz Böhmer stand. Denn es gab leider nur eine Stelle, wo er mal wirklich beim Vornamen genannt wurde. Aber vielleicht wird es mit den anderen Teilen besser, da ja auch die Partnerschaft von Max Bischoff und Horst Böhmer nun vertrauter wird.

Im ganzen würde ich eher sagen, dass es sich statt einen Thriller und einen Kriminalroman handelt. Denn dieses Mal beschreibt uns Arno Strobel mehr die Gegend, das Aussehen der Leichen (wo ich manches mal doch innerlich zurück gezuckt habe), und vor allem die Ermittlungen. Was ich an sich auch nicht schlecht finde. Denn der lockere (aber detaillierte) Schreibstil von Arno Strobel ist trotzdem auf seine Weise sehr fesselnd, so dass man auch Pausen zwischen den Geschichten einlegen kann. Jedes Kapitel schließt an den Folgenden an, somit muss man nicht erst viel überlegen, was nun vorher schon alles passiert ist.


Mein Fazit:
Wer sich zwischen drin gerne „leicht gruseln“ möchte und vor bestialischen Morden nicht zurück schreckt, sollte es lesen. „Tiefe Narbe – Im Kopf des Mörders“ von Arno Strobel ist keins seiner typischen Werke. Auch wenn es mehr in die Richtung eines Kriminalroman geht, fesselt uns Arno Strobel mit seiner Geschichte sehr. Es ist ein guter Auftakt für eine Trilogie, und ich bin schon sehr gespannt, wie es nun weiter geht.

Samstag, 7. Januar 2017

[Rezension] "Post Mortem - Tränen aus Blut" von Mark Roderick

„Post Mortem – Tränen aus Blut“

von Mark Roderick

aus dem S.Fischer-Verlag


Taschenbuch mit 512 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Februar 2016
Teil einer Serie: 1. Teil der "Post Mortem"-Reihe

ISBN-Nr.: 978-3596031429
Preis Buch (12,00€)
Preis E-Book (9,99€)

Inhalt:
Komm nach Hause... Und räche dich an denen, die uns getötet haben.“
Eine Familie verschwindet spurlos. Ein Mann stirbt durch zwei Schüsse. Er war Reporter, einer großen Sache auf der Spur. Zwei letzte Nachrichten sendet er: eine an seinen Bruder Avram Kuyper, einen eiskalten Profi-Killer, und eine an Emilia Ness, eine unbestechliche Interpol-Agentin. Avram soll ihn und seine Familie rächen, Emilia den Fall vor Gericht bringen. Beide sehen das Horror-Video, das ihnen jemand zuspielt. Beide blicken direkt in den Schlund der Hölle.

Freitag, 8. April 2016

.:Rezension:. "Die Verratenen" von Ursula Poznanski


Titel: Die Verratenen
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
 
Hardcover & Taschenbuch mit 464 Seiten
Deutsche Erstausgabe: März 2014
Empfohlenes Lesealter: 14-17 Jahre
Teil einer Serie: Ja - Band 1
 
ISBN-Nr.: 978-3785575468
Preis Hardcover (18,95€)
Preis Taschenbuch (9,95€)
Preis E-Book (9,99€)

 
 

Inhalt:

Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
(Quelle: Amazon)