Portugiesische Rache
von Luis Sellano
aus dem Heyne-Verlag
(Lissabon-Krimi)
Klappbroschur mit 352 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Mai 2017
Teil einer Reihe: 2. Teil (Portugal-Krimis)
ISBN-Nr.: 978-3453419452
Preis Buch (14,99€)
Preis E-Book (11,99€)
Inhalt:
„Ein Tod in
Lissabon“
Nach gefährlichen
Abenteuern in Lissabon hat der Expolizist Henrik Falkner sich in die
Stadt am Tejo verliebt. Henrik übernimmt das Antiquariat seines
Onkels Martin – und damit auch dessen Vermächtnis. Denn Martin hat
nicht nur Kuriositäten aller Art, sondern auch Artefakte gesammelt,
die in Zusammenhang mit ungelösten Verbrechen stehen. Als ein Mann
in der Bar Esquina erstochen wird, ahnt Henrik, dass er in den
nächsten Fall geraten ist. Zusammen mit der temperamentvollen
Polizistin Helena begibt er sich auf die Spuren des Mörders. Doch
dann wird Helenas
Tochter entführt... Es beginnt eine Jagd durch die Gassen von Lissabon.
Tochter entführt... Es beginnt eine Jagd durch die Gassen von Lissabon.
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„Portugiesische
Rache“ von Luis Sellano ist der 2. Teil einer
Portugal-/Lissabon-Krimi-Reihe. Und da ich bereits den ersten Teil
„Portugiesisches Erbe“ gelesen habe (Rezension), wollte ich nun gerne wissen,
wie es mit dem Expolizisten Henrik in Lissabon weiter geht.
Meine
Meinung:
Schon
beim ersten Blick aufs Cover
kommen einen die Erinnerungen an den ersten Teil der Reihe hoch. Man
sieht einen Teilabschnitt der schönen und bunten Stadt Lissabon. Ich
selbst war noch nie dort, aber durch Filme, Serien und anderen
Berichten erkenne ich sofort diese farbenfrohen Gebäude. Es
vermittelt einem den Eindruck, als ob man selbst durch die Gassen von
Lissabon schlendert. Und genau diesen Eindruck will dieser Krimi
einem auch vermitteln. Denn er handelt in vielen unterschiedlichen
Ortsteilen von Lissabon. Sein es die kleinen Gassen, einer Kirche
oder die Bahnhöfe der Metro. Dieses Cover lädt zu einem kleinen
„Krimi-“Urlaub nach Lissabon regelrecht ein. Auch der Titel
„Portugiesische Rache“ passt wieder richtig gut zur Geschichte.
Da es im ersten Teil um Henriks sein Erbe ging, spielt es dieses Mal
eher um einen Mord, der wohl aus Rache geschieht. Und wie sollte es
auch anders sein, gerät Henrik mit seinem Antiquariat mit ins Visier
der Mörder.
Was
ich besonders schön an dieser Krimi-Reihe finde, womit ich leider
beim ersten Teil sehr starke Probleme hatte, waren die kleinen
Ortsbeschreibungen.
In „Portugiesisches Erbe“ erzählte uns Luis Sellano sehr
detailgetreu die Umgebungen, wo sich Henrik aufhielt. Ich war selbst
noch nie in Lissabon gewesen und somit fand ich alles verwirrend. Ich
musste damals zum Teil bestimmte Abschnitte nochmals lesen, um zu
verstehen, wo sich diese Situationen nun abspielten. Auch in
„Portugiesische Rache“ erzählt uns Luis Sellano sehr schön die
Ortschaften von Lissabon. Doch er hat es so gut in die Story hinein
verarbeitet, dass ich keine Probleme mit dem Lesen hatte. Ich konnte
so recht gut den Geschehnissen folgen und hatte trotzdem auch das
Gefühl, dass ich selbst in den Gassen von Lissabon herum spaziere,
oder mich in den Cafés dieser Stadt aufhalte.
Es
gibt außerdem auch wieder eine Karte
von der Stadt im
Einband der Klappbroschur, wo man als Leser gerne mal nachschauen
kann, wo sich Henrik gerade befindet. Im ersten Teil der
Lissabon-Reihe hab ich diese Karte noch oft benutzt, doch nun
brauchte ich sie gar nicht mehr. Erst zum Schluss schaute ich sie mir
an und versuchte nochmal in Gedanken nachzuverfolgen, wo ihn sein Weg
überall hinführte.
Die
Spannung
in diesem Krimi hat Luis Sellano richtig gut aufgebaut und auch
beibehalten. Wie es typisch für einen Krimi ist, passiert auch hier
gleich am Anfang ein Mord. Und nur per Zufall als Erstretter gerät
Henrik in diesen Fall. Da die Polizei in Lissabon nur leicht der
Sache des Mordes nachgeht, ermittelt Henrik als Expolizist auf eigene
Faust und erfährt, dass er mit seinem Antiquariat mehr mit dem Fall
zu tun hat, als ihm lieb wäre. Und dadurch passieren dann
Geschehnissen, die mit seinem Umfeld an liebgewonnenen Leuten zu tun
haben. Luis Sellano schafft es dem Leser das Gefühl zu geben, wenn
gerade etwas wieder in die richtige Bahn gelenkt wurde, dass das
Leben dann nicht normal für Henrik weiterläuft, sondern plötzlich
an einer anderen Stelle „zusammenbricht“. Ich war dadurch
regelrecht gefesselt von der Geschichte und konnte mit diesen ewigen
Spannungsbögen nicht mehr aufhören zu lesen. Man möchte einfach
nur noch wissen, wie es nun weiter geht und man hofft endlich auf ein
„Happy End“. Aber dieses „Happy End“ kommt einfach nicht.
Und
somit kommen wir zu meinem einzigen Kritikpunkt
an diesem Krimi:
Das
Einzigste, was ich wirklich schade finde, ist das Ende.
Ohne groß zu spoilern habe ich das Gefühl, dass dieser Krimi doch
kein Ende gefunden hat und somit einen (zu starken) Cliffhänger
besitzt. Mich persönlich stört es sehr, wenn ein Buch ein offenes
Ende besitzt. Und ich weiß nicht, ob ich überhaupt einen Krimi
kenne, wo ein Cliffhänger vorkommt. Klar kommt somit die Neugier
auf den 3. Band auf, aber diese Neugier hätte man ja auch am Ende
mit einem Anfang eines neues Falles enden können. Ich hatte wirklich
am Schluss das Gefühl gehabt, als ob man mitten in einem Krimi den
Fernseher ausschaltet. Und das gehört sich einfach nicht!
Mein Fazit:
Wer den ersten Teil dieser Lissabon-Krimi-Reihe gelesen hat, sollte
auf jeden Fall mit dem 2. Fall von Henrik in „Portugiesische Rache“
fortfahren. Man erkennt viele Charaktere vom ersten Band wieder,
jedoch werden diese auch wiederum neu beschrieben, dass auch Leser,
die den ersten Fall nicht kennen, auch ohne Probleme in diesen Krimi
abtauchen können. Luis Sellano bringt eine fabelhafte und konstante
Spannung auf, jedoch mit einem offenen Ende. Was aber vielleicht
manche Leser nicht stören sollte. Für einen kleinen Kurztrip nach
Portugal es ist eine schöne Lektüre, vor allem bei verregneten
Tagen. Der leichte Schreibstil und die Spannung fesseln den Leser
regelrecht.
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