Freitag, 16. Juni 2017

.:Rezension:. "Tödliches Blau" von Katharina M. Mylius

Tödliches Blau

von Katharina M. Mylius

aus dem Dryas-Verlag


Taschenbuch mit 256 Seiten
Deutsche Erstausgabe: März 2017
Teil einer Serie: Green & Collins - 4. Fall
(Auch als Einzelband gut lesbar)

ISBN-Nr.: 978-3940258687
Preis Buch (11,00€)
Preis E-Book (6,99€)

Klappentext:
Der Trainer des Ruderclubs der Universität Oxford treibt tot in der Themse. Zunächst sieht es danach aus, als sei der Mann ertrunken. Doch dann verdichten sich die Hinweise, dass er hinterlistig ermordet wurde. Das Inspektoren-Duo Heidi Green und Frederick Collins ermittelt und findet heraus, dass sich der ehrgeizige Trainer mit seiner harschen Art viele Feinde gemacht hat. Dabei gerät ein Ruderer besonders ins Visier der Ermittler. Wenig später wird jedoch auch er tot aufgefunden...

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Im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks bin ich auf diesen Titel gestoßen. Und ich bin sehr begeistert davon. Nur finde ich es irgendwie schade, dass man von der Autorin Katharina M. Mylius nicht schon eher etwas in der Öffentlichkeit gehört hat.

Meine Meinung:
Das Cover ist sehr schön gestaltet und passt auch gut zu diesem Krimi. Man sieht die Magdalenbrücke über den Fluss Cherwell, mit einem Ruderboot in abendlicher Stimmung. Wobei sich das Blau vom Wasser sich mit dem Nachthimmel vereint. Was jedoch etwas traurig ist, dass in diesem Krimi der tote Trainer des Ruderclubs bei der Folly Bridge an der Themse gefunden wurde, und somit dieses Abbild auf dem Cover nicht ganz dazu passt. Wobei der Baustil der Brücken sehr identisch sind, jedoch besitzt die Magdalenbrücke diesen besonderen Turm. Aber daran sollte man sich nicht stören. Denn in erster Linie geht es um einen Mord im Ruderclub der Universität Oxford. Und weil man bei den ganzen Ermittlungen sich auch immer mit diesem Ruderclub sich auseinandersetzen muss, passt somit das vollbesetzte Boot auf diesem Cover richtig gut. Ganz kurz gefasst: Man erkennt sofort, dass dieser Krimi in Oxford spielt und das die Sportart Rudern wohl etwas damit zu tun hat. Somit ein sehr gut ausgewähltes Cover. Aber auch der Titel „Tödliches Blau“ passt gut dazu und somit auch zum eigentlichen Motiv. Denn wenn man sich überlegt, wieso gerade der Trainer des Ruderclubs der Universität Oxford tot in der Themse gefunden wird, hat man gleich 2 Anhaltspunkte für den Titel.

Die Geschichte fängt sofort mit dem Entdecken des toten Trainers an. Jedoch nicht als Prolog mit Ansicht des Mörders, sondern schon direkt von dem Kommissar Frederick Collins. Dieser wird, genauso wie seine Partnerin Heidi Green, telefonisch darüber informiert und sind sofort am Tatort. Und schon befindet sich gleich der Leser in den Ermittlungen des Mordes. Dabei schreibt die Autorin immer wieder aus der Sicht von Frederick oder Heidi. Mir fiel dabei aber kein bestimmtes Muster auf, von welchem Kommissar gerade die Rede ist. Es gibt mehrere Abschnitte, wo alles aus der Sicht von einem der beiden Ermittlern geschrieben wurde. Aber es gibt auch Stellen, wo sich mitten im Abschnitte die Sichtweise sich ändert. Die Autorin hat diese Erzählerwechsel so verpackt, dass es dem Leser trotzdem recht leicht fällt, der Geschichte zu folgen. Ich selbst hatte damit keine Probleme.

Katharina M. Mylius hat ihren Krimi in nur 4 Kapitel eingeteilt, welche sich mit dem jeweiligen Tag der Ermittlungen befasst. Nun denkt man sich, 4 Kapitel für 256 Seiten sind sehr lang gezogen. Sind sie auch, jedoch wurde diese noch extra unterteilt in kleinere Abschnitte. Man verliert nie den Überblick. Ich selbst hatte aber schon manchmal das Gefühl, dass so ein Tag recht lang ist und einfach zu viel passiert. Aber vielleicht hat es auch damit etwas zu tun, dass es sich hierbei um den Trainer des Ruderteam von der Oxford Universität handelt und sein Team kurz vor einem entscheidenden Rennen steht. Vielleicht würde in so einem Fall die Polizei wirklich die Ermittlungen in kürzester Zeit durchziehen. Jedoch fehlte mir am Anfang des Krimis die Spannung und ich hatte leichte Probleme, dem Geschehen richtig zu folgen. Es kommen zu viele Verdächtige auf einmal ins Spiel, so dass ich leicht den Überblick verloren hatte. Aber als ich mich erst richtig hineingelesen habe, stieg für mich auch die Spannung an. Die Ermittler hatten sich auf ein paar Verdächtige geeinigt und somit fiebert man selbst mit, wer es nun sein könnte. Als Leser hat man vielleicht auch selbst schon so seinen Verdachte, wer der Mörder sein könnte. Aber die Autorin bringt mitten drin noch einen weiteren Mord mit ins Geschehen, der wiederum alles auf den Kopf stellt.

„Tödliches Blau“ ist der 4. Fall für das Ermitterlerduo Frederick Collins und Heide Green. Ich selbst kenne die ersten 3 Fälle nicht und hatte trotzdem keine Problem, diesen Krimi als Einzelband zu lesen. Beide Charaktere werden einem so herzlich nahegelegt, dass man sogar die leichte Vorgeschichte kennen lernt. Es gibt keine Situationen, wo man denken könnte: Fehlt mir dabei das Vorwissen von den Krimis davor?
Heide Green wird als liebevolle Mutter von 2 Zwillingen dargestellt. Die manchmal ihre Arbeit vor dem Familienleben stellen muss. Dabei hat sie zwar ihre Bedenken, aber sie meistert trotzdem die Situationen. Ich könnte mir nun gut vorstellen, dass in den Bänden davor mehr auf solche Phasen in ihrem Leben drauf eingegangen wurde, da Heidi Green diese hier hervorragend meistert.
Auch unser Kommissar Frederick Collins wird als Single beschrieben, der nebenbei doch in eine gewisse Dame verliebt ist. Am Anfang weiß man nicht, um wem es sich dabei handelt, aber dieses wird auch bald aufgeklärt. Und da wird es wohl genauso sein, dass in den Bänden davor wohl von seiner schweren Trennung mit seiner Ex-Freundin und das kennenlernen der neuen Frau erzählt wird.
Aber diese Sachen spielen sich hier nur Nebenbei ab, da die Autorin das Hauptmerkt auf den Mord und die Ermittlungen gerichtet hat. Und dabei beschreibt sie auch sehr schön die Ortschaft selbst von Oxford. Ich konnte richtig gut in diesen Krimi abtauchen und fand mich selbst sehr bildlich vor der Themse wieder.


Mein Fazit:
Für echte Krimi-Fans unter euch, wird „Tödliches Blau“ von Katharina M. Mylius gefallen. Man selbst ermittelt mit, wer es sein könnte und man hat auch seinen Verdacht. Doch mit einem weiteren Mord in der Geschichte bringt uns die Autorin wieder durcheinander und somit bringt sie erneut Spannung rein. Dabei solltet ihr nicht abgeschreckt sein, dass es sich um dem 4. Fall des Ermittler-Duo Heidi Green und Frederick Collins handelt. Dieser Krimi kann man genauso gut als Einzelband lesen. Man braucht keine Informationen von den Fällen davor, um der Geschichte zu folgen.
Aber auch für Leser, die sich mit diesem Genre gerne anfreunden möchten oder es nur zwischen durch lesen, werden ihre Freude daran haben. Da der Schreibstil der Autorin sehr einfach ist und die Ermittlungen nicht so sehr ins Detailgetreue hineingehen, dass man auch als Leie es sehr gut lesen kann.

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