Freitag, 8. April 2016

.:Rezension:. "Die Verratenen" von Ursula Poznanski


Titel: Die Verratenen
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
 
Hardcover & Taschenbuch mit 464 Seiten
Deutsche Erstausgabe: März 2014
Empfohlenes Lesealter: 14-17 Jahre
Teil einer Serie: Ja - Band 1
 
ISBN-Nr.: 978-3785575468
Preis Hardcover (18,95€)
Preis Taschenbuch (9,95€)
Preis E-Book (9,99€)

 
 

Inhalt:

Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
(Quelle: Amazon)
  
Zitat
„Wir sind in diesem Spiel nicht die Verräter, sondern die Verratenen,“ sagt er, seine Stimme klingt hart. (Seite 459)


Meine Meinung 

Auf die Autorin Ursula Poznanski bin ich erst mit der Zusammenarbeit von Arno Strobel für den Roman „Fremd“ aufmerksam geworden. Klar hat man bei anderen Bloggern schon einige Werke von ihr gesehen, aber ich muss gestehen, dass mich bisher noch keins so richtig gepackt hat, um es selbst zu lesen. Doch diese Einstellung war wohl etwas verkehrt. Denn durch eine Wanderbuchaktion von „Katis Bücherwelt“ durfte ich nun in den Jugendthriller/Dystopie „Die Verratenen“ einen weiteren Eindruck in ihre Schreibkunst bekommen. Und ich bin sehr begeistert davon.
 
Nicht nur ihre leichte Schreibweise, ohne diese typische Jugendsprache, machte das Lesevergnügen richtig Spaß, sondern auch ihre Beschreibungen von den Ortschaften. Sei es die Sphären, die aus „Glas-“Kuppeln bestehen und die Bewohner von der kalten Außenwelt abschirmen, oder eben die schneebedeckte Ruinenlandschaft aus verfallenden Häusern und den umgrenzenden Wäldern, wo die Prims (Außenbewohner) leben. Aber auch die Art, wie sie ihre Charaktere beschreibt, ist wie ein Zauber. Man hat als Leser eher das Gefühl, dass man selbst diese Person ist, oder es sich eher um einem jahrelangen Freund handelt, wo man all seine Ecken und Kanten kennt.Auch die Spannung im Buch bringt Ursula Poznanski von Anfang an auf, welche auf weiteren Seiten nur noch steigt. Man möchte nur noch wissen, wie es nun endlich weiter geht und somit fällt einem es schwer, das Buch aus den Händen zu legen.
 
 
Aber worum geht es genau?
Nach einer Weltkatastrophe, die im Buch als „Lange Nacht“ bezeichnet wird, ist die Welt in 2 geteilt. Es gibt einmal die Sphärenwelt, wo Kinder in Reagenzgläsern erzeugt werden und nach ihrem stärksten Charakterzug ausgebildet werden. Diese Menschen sind in Sicherheit, haben medizinische Versorgung und müssen sich keine Sorgen um Essensknappheit machen. Ihr Leben findet in sogenannte Kuppeln statt, die sie komplett von der Außenwelt abschirmt. Aber dann gibt es noch die „Prims“, die primitiven Clans, die in der Außenwelt leben. Welche voller Ruinen aus alten Häusern besteht, voller schneebedeckter Erde, mit seltener Sonne. Diese Menschen müssen schauen, dass sie für jeden Tag neue Lebensmittel haben und die medizinische Versorgung ist auch nur auf das Nötigste beschränkt.
 
Ria ist eine von den Reagenzgläsern erzeugten Studenten in der Sphäre. Ihre Begabung ist die Mimik von anderen Leuten zu erkennen und zu deuten, und je nach Situation diese zu lenken. Sie und weitere Studenten lernen all ihre Fähigkeiten richtig einzusetzen, um die Außenwelt zu verbessern, damit eines Tages die Sphärenbewohner mit den Prims zusammen leben können, und es somit keine Unterschiede mehr gibt. Jedoch gibt es einen Hinterhalt, den Ria nach einen tödlichen Unglück von einer ihrer Freundinnen heimlich mitbekommt. Denn in ihrer Akademie versuchen angeblich Studenten durch eine Verschwörung alles zu kippen, und der Vorsitzender sieht keine andere Aussicht, als diese Studenten zu vernichten. Sie versucht angestrengt mitzuhören, wer diese Verschwörer sind und besteht dabei Gefahr, selbst entdeckt zu werden. Doch ihr Herz fängt immer mehr an zu rasen, als sie die Nummern der Platzierungen der Studenten in der Top-Liste hört. Unter anderen gehört ihr Freund Aureljo dazu, sowie ihre Freundin Tomma. Doch sie kann es sich nicht erklären wieso, weil Aureljo die Chance hat, der nächste Präsident zu werden und Tomma in der Landwirtschaft tätig ist. Aber unter 3 weiteren Nummern fällt sogar ihre eigene. Voller Panik, dass jeder Tag ein Anschlag auf ihr Leben und der ihrer Freunde passieren kann, versucht sie, die weiteren Studenten zu finden und sich einen Reim darauf zu bilden, warum sie alle an einer Verschwörung zu tun haben. Doch sie erfährt nur, dass ein sehr junger Mitstudent namens Tycho dabei ist, der für die technische Entwicklung zugeteilt ist, genauso wie Dantorian, der künstlerisch sehr begabt ist und Fleming, der in der medizinischen Versorgung ausgebildet wird. Ria erzählt somit ihrem Freund Aureljo, sowie Tycho von ihrem Verdacht, aber bisher gab es keine weiteren Beweise dafür, dass man es ihr eher weniger glaubt. Sie hätte sie verhört, oder etwas falsch verstanden, versucht Aureljo sie immer zu beruhigen. Dabei vergehen immer mehr Tage und Wochen und der alltägliche Ablauf in der Akademie lässt Ria selbst glauben, dass sie sich wohl verhört hat. Bis auf einem Tag, wo angekündigt wird, dass der Präsident persönlich 6 seiner begabtesten Studenten kennen lernen müsste. Eigentlich ist es eine große Ehre für die Schüler, jedoch werden genau die Nummern und Namen aufgerufen, die auf der Todesliste stehen. Auf dem Weg zum Präsidenten versuchen Sentinel (so etwas wie Soldaten, Aufklärer und Entdecker) diese Studenten zu töten, doch sie können fliehen. Eine Flucht in die eisige Außenwelt, voller Gefahren. Jedoch werden sie schnell von den Außenweltbewohner des Dornenclans in ihrem Versteckt entdeckt und zu ihnen verschleppt. Dort erfahren die Studenten, dass die Sphären nur Lügen erzählen, und es in der Außenwelt ganz anders aussieht, als ihnen immer mitgeteilt wird. Statt Hilfe, leben diese Clans unter Todesangst. Somit ist es kein Wunder, dass diese Studenten kein herzliches Willkommen bei dem Dornenclan sind. Und nun lauert eine weitere Bedrohung auf die Studenten. Nicht nur die Tötung durch die Sentinel, die der Präsident beschlossen hat, das erfrieren und verhungern in der Außenwelt, sondern nun auch der Hass der Clans.
 
 
Was ich noch zum Buch sagen möchte:
Was ich persönlich sehr schade finde ist die Sache mit der „Langen Nacht“. Diese wird immer nur sehr kurz erwähnt, jedoch geht die Autorin nicht selber drauf ein. Als Leser erfährt man leider nicht, was genau in dieser besagten „Langen Nacht“ passiert, warum die Welt voller Schnee ist, und vor allem warum die Welt auf einmal in 2 verschiedene Menschenvölker geteilt ist.
 
Genauso wie die Sache mit der Verschwörung wird leider nicht genau erwähnt. Man erfährt leider nicht, um was es sich dabei handelt. Nur eben um die Studenten, die sie angeblich planen, sowie ihre Beseitigung.
 
Außerdem wird sehr stark die Hauptprotagonistin Ria beschrieben. Man kann sich sehr schnell mit ihr selbst identifizieren und in ihr Handeln und Tun hineinversetzen. Die weiteren Studenten werden immer nur auf den gewissen Geschichtsabschnitte beschrieben, jedoch ohne weitere Erklärung. Für mich selbst war es am Anfang eine kleine Verwirrung, und ich musste mir ein paar kleine Lesehinweise dazu aufschreiben. Besonders Tomma ist sehr verschwommen für mich beschrieben und ich wusste nicht genau, wo ich sie genau einzuordnen habe.
 
„Die Verratenen“ ist keine typische Dystopie mit einer Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten. Es wird nur kurz erwähnt, das Ria und Aureljo ein Paar sind, und in machen Situationen werden sie auch zusammen erwähnt, aber die Autorin hat es dabei mehr geschafft, ihre Aufmerksamkeit der Spannung und der allgemeinen Geschichte zu widmen. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
 
 
 

Mein Fazit:

„Die Verratenen“ von Ursula Poznanski ist ein toller Einstieg für ihre Trilogie, der nicht nur den jüngeren Lesern eine Freude verschafft. Mit ihrer aufbauenden Spannung fiebert man Ria seit Anfang an mit. Nur leider finde ich es schade, dass dieses Buch doch einen kleinen Cliffhanger hat. Man möchte so gerne wissen, was es nun genau für eine Verschwörung ist und wie es allgemein mit den Studenten weitergeht. Ich bin selbst sehr auf den 2. Band „Die Verschworenen“ gespannt.
 

4 von 5 Sternen

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