Freitag, 5. Mai 2017

.:Rezension:. "Tiefe Narbe - Im Kopf des Mörders" von Arno Strobel

Tiefe Narbe

"Im Kopf des Mörders"

von Arno Strobel

aus dem Fischer-Verlag

(Genre: Thriller)

Taschenbuch mit 368 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Januar 2017
Teil einer Serie: 1. Band (Trilogie)

ISBN-Nr.: 978-3596296163
Preis Buch (9,99€)
Preis E-Book (9,99€)

Inhalt:
Max Bischoff ist der Neue bei der Mordkommission in Düsseldorf. Er ist jung und schwört auf morderne Ermittlungsmethoden, was nicht immer auf Gegenliebe bei seinem Partner Horst Böhmer stößt. Sein erster Fall beim KK11 hat es in sich. Auf dem Präsidium taucht ein verwirrter Mann auf, von oben bis unten mit Blut besudelt. Er kann sich an nichts erinnern, die letzte Nacht ist wie aus seinem Gedächtnis gelöscht. Wie sich herausstellt, stammt das Blut auf seiner Kleidung nicht von ihm selbst, sondern von einer Frau, die vor zwei Jahren spurlos verschwand. Die für tot gehalten wird. Ist der Mann, der vor Max Bischoff steht, ihr Mörder? Als kurz darauf eine Leiche am Rheinufer gefunden wird, verstricken Max Bischoff und Horst Böhmer sich immer tiefer im Dicklicht der Ermittlungen, um einen Fall zu lösen, in dem lange nichts zusammenzupassen scheint...

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Ich bin ja ein großer Fan vom Autor Arno Strobel. Mit meinem ersten Psychothriller „Das Rachespiel“ hat er mich regelrecht in seinen Bann gezogen. Auch die Zusammenarbeit der Autorin Ursula Poznanski gefällt mir sehr. Doch nun wagt Arno Strobel etwas Neues: Eine Thriller-Trilogie.

Meine Meinung:
Auch wenn es sich hierbei um einen Thriller, statt einem Psychothriller, handelt, ist Arno Strobel seinem Cover treu geblieben. Ein dunkler Hintergrund, der Titel mit einer helleren Farbe hervorgehoben, und mit einem Abbild von einem Menschen. Wer „Tiefe Narbe – Im Kopf des Mörders“ in den Händen hält und dieses Cover sieht, brauch erst gar nicht zu schauen, wer der Autor ist. Denn für diese Markenzeichen ist er bekannt und sprechen auch für seine guten Psychothriller.

Was jedoch etwas anders ist, ist der Titel. Denn zum ersten Mal findet man einen Untertitel: Im Kopf des Mörders. Das hat mich als erstes sehr neugierig gemacht, denn so etwas sieht man eigentlich nicht bei seinen Werken. Jedoch hat dieser Untertitel seinen Sinn, denn wenn man sich nun genauer über diesen Thriller sich informiert, wird man darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um eine Trilogie handelt. Und wer bisher schon Trilogie oder Reihen gelesen hat, weiß auch, dass es dabei meistens immer Untertitel gibt.
Aber kommen wir nun wieder zu unserem Titel „Tiefe Narbe – Im Kopf des Mörders“. Schon relativ am Anfang kann man sich gut vorstellen, warum man sich für diesen Titel entschieden hat. Denn die Leichen sind unter anderem mit Schnittwunden übersät. Ich selbst hab mir dabei gedacht, dass es damit einen Zusammenhang hat, jedoch verrät uns Arno Strobel am Ende sogar einen kleinen Hinweis, warum er sich für diesen Titel entschieden hat. Und den kann ich euch leider nicht verraten, somit liest es euch selbst.
Mit dem Untertitel „Im Kopf des Mörders“ hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Ich selbst dachte eher, dass man viel mehr aus der Sicht des Mörders sieht. Was aber jedoch nicht wirklich mit der Inhaltsangabe zum Buch passt. Denn es wird im größten Teil wirklich vom jungen Ermittler Max Bischoff erzählt, und es gibt, wie in seinen bisherigen Werken, nur kleine Kapitalansichten aus der Sicht des Mörders. Dem entsprechend finde ich es etwas unpassend, da man sich eben auf etwas einstellt, was leider nicht vorhanden ist.

Wer schon eins von Arno Strobel Werken gelesen hat, weiß ganz genau, dass im Prolog immer etwas aus der Sicht des Mörders oder des Opfers geschrieben wird. Da ist er auch bei diesem Thriller treu geblieben, womit er gleich die Spannung am Anfang aufbaut. Zwar wird ab den 1. Kapitel erst wieder etwas anderes geschehen, jedoch bekommt man immer mehr einen Eindruck, was sich der Prolog mit der Geschichte auf sich hat. Etwas traurig darüber bin ich nur, dass er es dieses Mal nicht richtig geschafft hat, die Spannung aufrecht zu halten. Es gibt dabei leider immer kleine Kapitel, wo es wieder bergab geht. Von der Geschichte her passt es trotzdem gut zusammen und es gibt auch alles einen Sinn. Denn es gibt immer wieder kleine Teile aus dem Privatleben vom Max Bischoff, wodurch eben etwas „Ruhe“ in die Geschichte gebracht wird. Doch diese Ruhe kann trügen. Denn der Schluss hat es in sich und vor allem anders als man es sonst kennt. Ich selbst war schockiert über das Ende und dachte mir, dass kann doch jetzt nicht alles wahr sein. Denn ich möchte nur eins vorweg sagen, ohne zu spoilern: Müssen Bücher immer ein „Happy End“ haben?

Mit den Charakteren bin ich eigentlich recht gut zurecht gekommen. Dadurch, dass es aus der Sicht von Max Bischoff erzählt wird, gewinnt man ihn sehr schnell ins Herz. Womit ich etwas Probleme hatte war der Charakter von Horst Böhmer. Was ich selbst etwas unsympathisch finde, dass er im ganzen Buch immer nur Böhmer genannt wird, und alle anderen Charakteren mit Vornahmen. Er wird eh als etwas ältere Generation beschrieben und mag nicht besonders die neue Technologie. Vielleicht sollte es aus Respekt gegenüber diesem Charakter sein, dass man ihn nur mit Nachnamen erwähnt. Aber wie gesagt, ich hatte damit große Probleme und tat mich manchmal echt schwer, wenn mittendrin in einem Satz Böhmer stand. Denn es gab leider nur eine Stelle, wo er mal wirklich beim Vornamen genannt wurde. Aber vielleicht wird es mit den anderen Teilen besser, da ja auch die Partnerschaft von Max Bischoff und Horst Böhmer nun vertrauter wird.

Im ganzen würde ich eher sagen, dass es sich statt einen Thriller und einen Kriminalroman handelt. Denn dieses Mal beschreibt uns Arno Strobel mehr die Gegend, das Aussehen der Leichen (wo ich manches mal doch innerlich zurück gezuckt habe), und vor allem die Ermittlungen. Was ich an sich auch nicht schlecht finde. Denn der lockere (aber detaillierte) Schreibstil von Arno Strobel ist trotzdem auf seine Weise sehr fesselnd, so dass man auch Pausen zwischen den Geschichten einlegen kann. Jedes Kapitel schließt an den Folgenden an, somit muss man nicht erst viel überlegen, was nun vorher schon alles passiert ist.


Mein Fazit:
Wer sich zwischen drin gerne „leicht gruseln“ möchte und vor bestialischen Morden nicht zurück schreckt, sollte es lesen. „Tiefe Narbe – Im Kopf des Mörders“ von Arno Strobel ist keins seiner typischen Werke. Auch wenn es mehr in die Richtung eines Kriminalroman geht, fesselt uns Arno Strobel mit seiner Geschichte sehr. Es ist ein guter Auftakt für eine Trilogie, und ich bin schon sehr gespannt, wie es nun weiter geht.

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