Es beginnt am siebten Tag
von Alex Lake
Verlag: HarperCollins
(Gerne: Thriller)
Klappbroschur mit 480 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Dezember 2016
ISBN-Nr.: 978-3959670555
Preis Buch (15,00€)
Preis E-Book (12,99€)
Inhalt:
„Erst
deine Tochter und dann du...“
Der Albtraum einer
jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als
Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie
entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller Angst, sechs
Tage voller Selbstvorwürfe. Am siebten Tag taucht das Mädchen
wieder auf. Es scheint unverletzt und hat keine Erinnerungen an das,
was geschah. Julia und ihr Mann Brian sind unendlich erleichtert. Bis
Julia merkt, dass das Schlimmste für sie nun erst beginnt. Denn wer
auch immer ihre Tochter in
der Gewalt hatte und wiedergebracht hat,
will nicht das Kind vernichten...
Meine
Meinung:
Für
mich persönlich ist das Cover
nicht sehr ansprechend und verrät auch nicht wirklich etwas über
die Geschichte. Was man nur sieht, ist in kleines Mädchen an einem
trüben Tag, welches auf einer Schaukel sitzt. Ich selbst hab mir
dabei die kleine Anna vorgestellt, wie sie auf dem Schulgelände auf
ihre Mutter wartet und dann spurlos verschwand. Jedoch dieses Wissen
haben wir bereits schon vom Klappentext. Es soll wohl mehr
verdeutlichen werden, dass es hierbei um eine Kindesentführung geht.
Doch an sich hat dieses Cover nicht so wirklich einen Bezug auf die
Story. Denn leider wurde nie erwähnt, dass die kleine Anna auf einer
Schaukel saß, oder eben von einem Kinderspielplatz entführt wurde.
Dadurch hab ich mir auch einen kleinen falschen Eindruck vorweg von
diesem Buch geholt. Ich bin nämlich eher mit der Erwartung dran
gegangen, dass die Geschehnissen komplett mit der kleinen Anna zu tun
haben, auch nachdem sie wieder unverletzt auftaucht. Doch dann dreht
sich die komplette Geschichte und man erfährt eher, dass es sich
hierbei eher um die Rechtsanwältin Julia dreht. Somit wäre doch
eine entsetzte Mutter, die verzweifelt ihre Tochter sucht, nicht ein
passendes Cover gewesen?
Jedoch
der Titel
„Es beginnt am siebten Tag“ finde ich wirklich klasse. Sobald ich
den Titel gelesen hatte und gleich darunter auch den Genre-Hinweis
Thriller sah, fragte ich mich: Was beginnt am siebten Tag? Und das
hat meine Neugier geweckt. Durch einen kleinen Blick auf die
Inhaltsangabe war ich immer mehr verwirrt, da diese auch nichts
wirklich verriet. Man hat zwar seine persönliche Vorahnung, was
geschehen könnte, doch um diese eventuell zu bestätigen, muss man
erst dieses Thriller lesen. Und dieses Phänomen, dass ein Titel
einen Leser in den Bann ziehen kann, finde ich wirklich klasse.
Tatsächlich dreht sich die Geschichte auch im 2. Teil um das Leben
der Nina, Annas Mutter. Nach dem 7. Tag ist die kleine Anna wieder
heile zu Hause angekommen, jedoch kommt einfach keine Ruhe in Ninas
Leben rein. Schade dabei ist, dass der Titel sich leider erst so
richtig ab den 2. Teil des Buches sich bezieht. Vielleicht hätte man
den 1. Teil mit der Kindesentführung nicht so sehr in Länge ziehen
sollen.
An
sich finde die Idee
zum Thriller auch nicht schlecht. Besonders der erste Teil des Buches
hat mir besonders gut gefallen. Dabei handelt es sich um die Tage, wo
die kleine Anna verschwunden war. Obwohl ich selbst keine Kinder
habe, konnte ich mich sehr gut in Julia hineinversetzen. Ihr
Gefühlschaos, Verzweiflung und das eigene Handeln sind hier
besonders gut beschrieben. Ich war regelrecht gefesselt und verstand
selbst die Welt nicht mehr. Erst verschwindet das Kind und die eigene
Familie stellt sich gegen sie. Die Polizei findet keine richtige
Spur, was Julia immer mehr in die Verzweiflung treibt. Das schöne
dabei ist auch, dass immer wieder kleine Kapitel von der Sicht des
Entführers auftauchen. Jedoch sind sie so beschrieben, dass sie kaum
etwas verraten und man selbst als Leser regelrecht in den Bann
gezogen wird. Die Spannung
steigt dabei immer mehr an und man fragt sich: Wann taucht Anna
wieder auf? Und vor allem: Was hat der Entführer vor und stellt
keine Forderungen, wie zB ein Lösegeld? Als dann Anna im 2. Teil des
Buches wieder auftaucht, merkte ich, dass sich die Geschichte total
wendet. Anna spielt auf einmal nur noch eine Nebenrolle und dabei
verlor es auch an Spannung. Es gab immer wieder Strecken, die etwas
in die Länge gezogen wurden und somit machte es mir teilweise auch
keinen Spaß mehr, es weiter zu lesen. Mit dieser schnellen Wendung
der Geschichte hab ich nicht gerechnet, vor allem, in welche Richtung
sie ging. Dadurch war ich auch etwas enttäuscht. Doch zum Schluss
hin kam wieder die Spannung mit einem teilweisen „überraschenden“
Ende.
Denn leider wird auch im 2. Teil recht schnell verraten, wer nun der
Entführer ist und was seine Zwecke dafür waren. Es war dann nur
noch reines ermitteln und festnehmen des Entführer, was aber durch
spannungsreiche Situationen gut hervor geholt wurde.
Mein Fazit:
„Es
beginnt am siebten Tag“ von Alex Lake ist ein Thriller auf eine
besondere Art. Egal ob man Kinder hat oder nicht, der Schriftsteller
bringt einem das Gefühlschaos von einem verschwunden Kind so nahe,
als ob man es am eigenen Leib erfahren würde. Mit kleinen
Zwischenblicken vom Entführer und teilweise große Spannungsbögen
kann er einen gut in den Bann ziehen. Jedoch sollte einem bewusst
sein, dass dieser Thriller nicht nur um das entführte Kind Anna
handelt, sondern ein ganz anderes Ziel vor Augen hat.
Ich habe das Buch vor einigen Monaten gelesen und hatte mehrere Probleme damit. So fand ich zum Beispiel die erste Hälfte nur bedingt spannend - es war ja schon klar, dass Anna wieder auftauchen würde, hat der Klappentext ja wunderbar verraten. Die Täterperspektive war absolut unglaubwürdig in ihrem Versuch, bloß keine Namen zu nennen. Spätestens als klar war, wer dahinter steckt, ging da für mich jedwede Glaubwürdigkeit verloren. Hätte ich meinen Buchblog nicht inzwischen gekillt, weil ich was Neues wollte (wobei Bücher nur noch am Rande eine Rolle spielen) hätte ich nochmal nachschlagen können, was mich alles gestört hat :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Claudia
Moin,
AntwortenLöschenich hab das Buch vor ein paar Monaten gelesen und fand es richtig schlecht.
Zum einen, weil man ja schon weiß, dass Anna wieder auftauchen wird, der Autor aber mal knapp die Hälfte des Buches daran verschwendet die sechs Tage der Entführung durchzukauen.
Vorallem Annas Mutter ist mir als unmögliche Person im Gedächtnis geblieben und ich hatte auch schon relativ schnell durchschaut, wer das Kind entführt hatte XD
lg
nadine