Doctor Who
Der Piratenplanet
von James Goss
aus dem Cross-Cult-Verlag
Taschenbuch mit 400 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Januar 2017
ISBN-Nr.: 978-3959811804
Preis Buch (14,00€)
Preis E-Book (7,99€)
Inhalt:
Der mächtige
Schlüssel der Zeit wurde in sechs Segmente zerteilt und diese in
Raum und Zeit versteckt. Der Doktor, Romana und K-9 haben das
Versteck des zweiten Segments auf dem Planeten Calufrax ausfindig
gemacht. Aber als sie exakt am richtigen Punkt im Raum eintreffen,
finden sie sich exakt auf dem falschen Planeten wieder – Zanak.
Zanak ist ein
zufriedener und wohlhabender Planet. Meistens. Er wird von der
„Brücke“ aus vom geheimnisvollen „Kapitän“ beherrscht. Und
dieser verkündet ein Neues Goldenes Zeitalter nach dem anderen, es
regnet wertvolle Mineralien und Edelsteine – Reichtum für jeden.
Ein Wirtschaftswunder
– also kann da offensichtlich etwas nicht
stimmen.
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Ich muss gestehen, ich hatte schon des öfteren diesen Roman in den
Händen gehalten. Jedoch hat mich der Inhalt etwas abgeschreckt. Eine
Geschichte des 4. Doktors, doch dabei kenne ich die Serie erst ab den
Neunten. Ich fragte mich immer, ob ich es trotzdem wagen soll, jedoch
blieb „Der Piratenplanet“ immer in der Buchhandlung stehen. Doch
durch Zufall bin ich bei Lovelybooks auf die Leserunde gestoßen und
konnte nun einfach nicht mehr widerstehen. Und nun frage ich mich
manchmal, wieso habe ich mich nicht früher daran getraut.
Meine
Meinung:
Auf
den ersten Blick fand ich das Cover
teilweise ansprechend. Es hat mich irgendwie gereizt, es zumindest in
die Hände zu nehmen, jedoch fand ich es auch verstörend. Mein
erster Gedanke war: Sollen die blaue und grüne Formen Regentropfen
sein? Und mit diesem Gedanken hab ich mich so fest gebissen, dass ich
die Wahrheit doch übersehen hab. Denn erst beim Lesen merkte ich,
dass es sich dabei um Diamanten handeln soll, die eben vom Himmel
regnen. Aber genau diesen Hinweis gab es ja schon in der kleinen
Inhaltsangabe hinten auf dem Buch. Doch ich wollte dieses nicht
wirklich wahr haben. Aber nun finde ich dieses Cover richtig genial.
Denn genau um diese Diamanten, die vom Himmel regnen, dreht sich ja
alles in diesem Roman.
Ebenso
finde ich, dass der Titel
auch perfekt zum Buch passt. Denn wer die Geschichte liest, merkt
schnell, warum Zanak von einem „Kapitän“ regiert wird. Das
schöne dabei ist, dass auch die Details eines Piraten nicht fehlen,
so wie dessen Papagei namens Polly. Eins muss man jedoch vorweg noch
sagen: diese Geschichte spielt in der Zukunft, aber man hat nicht auf
den klassischen, alten Piraten verzichtet. Und diese Idee finde ich
richtig klasse. Außerdem wird auch beim Lesen einem bewusst, wieso
der Doktor auf Zanak und nicht auf Calufrax gelandet ist. Und genau
um diese beiden Sachen dreht sie dieser Roman: Zanak und der Kapitän.
Einen passenderen Titel kann es dafür wirklich nicht geben.
Was mich am Anfang etwas verwirrt hat, waren die ersten Sätze im
Buch: „Dieser
Roman basiert auf den ersten Skriptentwürfen von Douglas Adams. Also
ist er wahrscheinlich nicht das, was Sie erwarten.“
(Seite 5)
Ich
machte mir nun Gedanken, ob es sich hierbei doch eher um eine Art
Drehbuch handeln würde, doch dieses war nicht der Fall. „Der
Piratenplanet“ ist trotzdem ein Roman, der jedoch aus einer
Erzählersicht
geschrieben wurde. Der nicht nur Details
auf die Story legt, sondern auch immer mal zwischen drin, wie eine
Art kleine Kommentare, das Aussehen oder die Persönlichkeit einer
Gestalt erzählt. Auch die allg. Szene werden aus einer Sicht
beschrieben, als ob man es mit erlebt hätte. Mir persönlich gefiel
dieses besonders gut. Ich bin somit nicht in die Geschichte im Buch
versunken, sondern hatte eher das Gefühl, als ob ich mir diese
„Doktor Who“-Folge im Fernsehen ansehen würde.
Was
ich jedoch etwas traurig fand, wiederum auch schön, dass es nicht so
viel aus der Sicht des Doktors erzählt wird. Man erfährt viel mehr
über die Bewohner des Planeten Zanak, über den Kapitän und seinen
Zorn, sowie von der Begleiterin Romana und dem kleinen Roboterhund
K-9. Doch wenn es einen Abschnitt gibt, wo es aus der Sicht des
Doktors erzählt wird, ist dieser typische, britische Humor dabei.
Der Doktor hat immer eine „kluge“ Antwort parat, um sich aus
einer Zwickmühle zu befreien. Oder zumindest tut er oft so, dass er
die Kontrolle hat. Besonders erfreut hat mich der Satz „Hallo, ich
bin der Doktor“, als er sich zum ersten Mal dem Kapitän
vorstellte. Denn genau dieser Satz ist im Remake auch geblieben und
somit ein Markenzeichen für diesen Charakter. Was ich außerdem gut
finde, dass man auch etwas auf die TARDIS eingeht. Denn wer die Serie
kennt, weiß ganz genau, dass die TARDIS nicht nur ein „Raumschiff“
ist, sondern auch ein Eigenleben führt. Und das hat James Goss
besonders gut rüber gebracht. Dadurch ist mir die TARDIS noch ein
Stück näher ans Herz gewachsen. Allgemein kann ich nur sagen, dass
alle Charaktere
so gut beschrieben sind, dass man sich richtig gut in deren
Persönlichkeit hineinversetzen kann und somit auch jeder auf seine
Art und Weise sympathisch ist. Egal ob Bösewicht, oder ahnungsloser
Bewohner des Planeten.
Am
Anfang hab ich mir gedacht, wie James Goss es vollbringen kann, die
Spannung,
die es in einer Folge der Serie gibt, auf 400 Seiten aufrecht zu
erhalten. Jedoch wurde ich dadurch nicht enttäuscht. Er baut langsam
die Spannung auf und sobald er an seinem Höhepunkt ist, schafft er
es immer wieder mit kleinen unerwarteten Geschehnissen, diese
Spannung aufrecht zu halten, oder sogar zu steigern. Ich hab selbst
regelrecht mit gefiebert und war selbst in machen Situationen ratlos,
was der Doktor noch unternehmen will. Und genau das macht nämlich
„Doktor Who“ aus. Auch dadurch, dass die Kapitel
doch recht überschaubar sind, es zwar manchmal von einem zum anderem
Charakter wechselt, wird die Geschichte am Stück einfach weiter
erzählt. Man gerät nicht ins Grübeln, was nun vorher passiert war,
um das eben gelesene zu verstehen. Für mich ist es ein wahres
Kunstwerk,
aus den Skriptentwürfen einen spannungsreichen, typischen „Doctor
Who“ Roman zu schreiben.
Mein Fazit:
(Selbst unsere Zessin liebt diesen Roman) |
Für alle „Doctor Who“-Fans ist es ein Muss, dieses Buch zu
lesen. Auch wenn ihr, wie ich selbst, den 4. Doktor nicht kennt,
werdet ihr es lieben. Denn an sich hab ich erst gemerkt, dass doch
vieles mit dem Remake von den Staffeln aus dem 80iger Jahren gleich
geblieben ist. „Der Piratenplanet“ von James Goss ist eine
lustige, spannungsreiche, sowie auch dramatische Geschichte, die
typisch für den Doktor ist.
Für die Leser, die noch nichts mit „Doktor Who“ zu tun hatten:
Schreckt nicht gleich zurück. Ich selbst kann euch leider nicht
sagen, ob ihr vielleicht Probleme mit dem einen oder anderen
Charakter habt, weil ihr vielleicht ein paar Infos aus der Serie
braucht. Aber wer Sciencefiction mag, sollte auch mit dieser
Geschichte keine Probleme haben.
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