Samstag, 7. Januar 2017

[Rezension] "Post Mortem - Tränen aus Blut" von Mark Roderick

„Post Mortem – Tränen aus Blut“

von Mark Roderick

aus dem S.Fischer-Verlag


Taschenbuch mit 512 Seiten
Deutsche Erstausgabe: Februar 2016
Teil einer Serie: 1. Teil der "Post Mortem"-Reihe

ISBN-Nr.: 978-3596031429
Preis Buch (12,00€)
Preis E-Book (9,99€)

Inhalt:
Komm nach Hause... Und räche dich an denen, die uns getötet haben.“
Eine Familie verschwindet spurlos. Ein Mann stirbt durch zwei Schüsse. Er war Reporter, einer großen Sache auf der Spur. Zwei letzte Nachrichten sendet er: eine an seinen Bruder Avram Kuyper, einen eiskalten Profi-Killer, und eine an Emilia Ness, eine unbestechliche Interpol-Agentin. Avram soll ihn und seine Familie rächen, Emilia den Fall vor Gericht bringen. Beide sehen das Horror-Video, das ihnen jemand zuspielt. Beide blicken direkt in den Schlund der Hölle.


Meine Meinung:
Aufmerksam auf dieses Buch bin ich durch den „Stuttgarter Bücher- und Blubberstammtisch“geworden, den die liebe Bloggerin Anka von „Ankas Geblubber“ ins Leben gerufen hat. Ende April 2016 war wieder so ein Treffen, wo ich dabei war. Und als Autorengast war unter anderen auch Mark Roderick gewesen. So konnte ich nicht anders und musste mir unbedingt den ersten Teil der Thriller-Reihe „Post Mortem“ kaufen.

Allein das Cover ist schon sehr ansprechend. An sich ist es eher neutral gehalten, mit einem silbergrauen Hintergrund, wo sich kleine und große Wassertropfen drauf befinden. Dabei merkt man, wenn man das Buch in den Händen hält oder mit der flachen Hand drüber streicht, dass sich jede einzelner Tropfen hervor hebt. Titel und Autor heben sich optisch mit einer schwarzen Schrift ab, wobei der Reihenname „Post Mortem“ noch etwas größer und mit leichten blutigen Hintergrund mehr ins Auge fällt.

Als Haupttitel, und somit auch als Reihentitel, stehen die 2 Wörter „Post Mortem“, was auf deutsch übersetzt „Nach dem Tod“ heißt. So kann man sich schon gleich darauf einstellen, dass es dabei um einen Thriller handelt, der nach einem Mord anfängt. Für seinen ersten Band der Reihe steht der Untertitel „Tränen aus Blut“. Am Anfang konnte ich nicht wirklich viel damit anfangen. Auch während des Lesens, war mir einfach nicht wirklich klar, warum sich Mark Roderick gerade für diesen Untertitel entschieden hat. Doch nach etwas längeren Überlegen, oder ich interpretiere einfach zu viel in diese Geschichte hinein, dachte ich mir folgendes: Tränen aus Blut ist keine Art, wie seine Opfer sterben müssen. Also nichts mit chemischen Substanzen, die die Opfer ins Gesicht, bzw. in die Augen bekommen und somit blutige Tränen weinen. Sondern es steht symbolisch für die bestialischen Videos da, wo der Täter seine Opfer foltert. Und man aus innerlichen Entsetzen und Trauer so etwas wie „Tränen aus Blut“ weint, besonders für die Angehörigen der Opfer. Aber auf diese Erkenntnis bin ich leider erst am Ende des Thrillers gekommen und weiß nicht, ob meine Gedankenzüge dort richtig liegen.

Die Geschichte an sich besteht aus relativ kurzen bis mittellangen Kapiteln, die jeweils durch die beiden Hauptprotagonisten abwechseln. Da wäre es einmal aus der Sicht der Interpol-Agentin Emilia Ness, die nicht wirklich versteht, warum sie zu einem harmlosen Mordfall gerufen wurde. Und dann aus der Sicht von Avram Kuyper, wobei es sich dabei um den Bruder vom Opfer handelt.
Beide Charaktere werden am Anfang erst einmal vorgestellt, in seiner jeweiligen Situation zum Mord. Wobei mir sofort Emilia Ness sympathisch war. Denn Mark Roderick beschreibt sie nicht nur als Interpol-Agentin, sondern auch als sehr beschäftigte Mutter, die um jedes freie Wochenenden mit ihrer Tochter kämpft. Aber auch als allg. liebevolle Frau, die sich nach Nähe und Geborgenheit sehnt, wobei sie manchmal einfach typische menschliche Fehler macht, die einen selbst passieren können. Bei Avram Kuyper hab ich mir recht schwer getan. Würde man nicht den kurzen Inhalt auf der Rückseite des Buches lesen, wüsste man nicht, womit er sein Geld verdient. Nirgendwo hat der Autor darüber geschrieben, dass er ein Profi-Killer ist. Sondern stattdessen immer nur kleine Textabschnitte, wo drinnen steht, wie er sich konzentrieren muss, da er solche Situationen schon bereits kennt, oder dass er nichts riskieren darf, damit niemand über ihn und seiner Arbeit bescheid weiß. Mark Roderick lässt den Leser, was dem Charakter Avram Kuyper angeht, sehr im Dunkeln. Am Ende des Buches hab ich auch genau verstanden, warum er dieses so tat. Jedoch finde ich, dass es einem am Anfang sehr verwirrt, wenn nicht sogar leicht wütend macht. Aus der Angst, man hätte irgendwie einen Abschnitt vergessen, der um Avram Kuyper geht.

Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist die fehlende Spannung. Der Prolog und der darauf gleich anschließende Mord sorgen für viel Spannung, die leider im Laufe der Geschichte immer mehr nachlässt. Am Anfang war ich „Feuer und Flamme“ für dieses Buch und hab mich immer nach mehr gesehnt, welches eben nicht erfüllt wurde. Ich denke, dass es daran liegt, dass es ziemlich viele Ortswechsel der Geschehnisse gibt, wobei der Autor erst selber wieder viel um alles drum herum erzählt. Wobei ich die gutgeschriebenen Ortschaften und Szenen wirklich klasse finde. Ich hab mich dabei so gefühlt, als wäre ich selbst dort. Doch für alle Liebe fürs Detail und die Sprunghaftigkeit, hat er meine eigene Spannung dadurch kaputt gemacht. Erst wieder zum Ende hin konnte Mark Roderick diese Spannung, die schon am Anfang des Buches da war, wieder aufbauen. Somit finde ich es etwas Schade, denn ein Thriller sollte eine konstante Spannung habe und beibehalten.

Mein Fazit:
„Post Mortem – Tränen aus Blut“ von Mark Roderick ist der Auftakt einer Thriller-Reihe. Gerade in diesem ersten Band geht es um bestialische Morde mit 2 sympathischen Charakteren, die hinter dem Mörder her sind. Für richtige Thriller-Fans ist dieses Buch eine kleine Abwechslung in eine andere Sichtweise. Für Leser, die sich noch nie wirklich an einem Thriller ran getraut haben, ein idealer Einstieg. Denn in diesem Buch geht es nicht um das reine Morden, sondern um die Entwicklungen, die danach passieren. Wie Familienmitglieder eines Opfers umgehen und wie die Polizei ermittelt. Ich würde somit eher sagen, dass es ein kleiner Mix aus Krimi und Thriller ist.  

2 Kommentare:

  1. Hi :D
    Du hast einen echt schönen Blog und deine Rezis gefallen mir! :D Ich bin auch ein totaler Thrillerfan und das Buch hatte ich auch schon auf dem Kicker, aber schade, dass die Spannung etwas nachlässt! ;(

    Liebe Grüße und ich folge dir mal! :D
    Jessi
    http://in-buechern-leben.blogspot.de/

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  2. Hey,
    Ich habe die beiden Bücher auch schon gelesen und fand sie beide richtig gut. Ich bin schon sehr auf die weiteren Bände der Bücher gespannt. Ich finde deine Rezensionen und deinen Blog richtig schön. :D
    Liebe Grüße
    Benedikt

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